Preis der Europäischen Kirchenmusik geht an Godehard Joppich

Joppich stehe „mit charismatischer Überzeugungskraft für das Choralsingen als Verkündigung und Form des Gebets“

Schwäbisch Gmünd (epd). Der Gregorianik-Experte Godehard Joppich wird mit dem Preis der Europäischen Kirchenmusik 2018 ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis werde am 18. Juli im Rahmen des diesjährigen Festivals Europäische Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd verliehen, teilte die Stadt mit. Joppich erhalte die Auszeichnung als „einer der bedeutendsten Erforscher und Interpreten des Gregorianischen Chorals in Europa“. Er engagiere sich „für einen der bedeutendsten Schätze der europäischen Kirchenmusik“.

Joppich wurde 1932 in Breslau geboren und lebt heute bei Hanau. Er studierte in Rom Philosophie, Theologie und Kirchenmusik und war als Benediktinermönch ab 1970 der erste Kantor der Abtei Münsterschwarzach. Zudem war er Dozent an der Musikhochschule München und erster hauptamtlicher Professor für Gregorianik an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Joppich stehe „mit charismatischer Überzeugungskraft für das Choralsingen als Verkündigung und Form des Gebets“, hieß es in der Würdigung.

Die Stadt Schwäbisch Gmünd vergibt den Preis der Europäischen Kirchenmusik seit 1999 jährlich für „wegweisende Leistungen im Bereich der Geistlichen Musik“. Zu den bisherigen Preisträgern gehören die Komponisten Sofia Gubaidulina, Arvo Pärt, Krzysztof Penderecki und Sir John Tavener, unter den Dirigenten Frieder Bernius und Helmuth Rilling, außerdem der Organist Daniel Roth, der Kammersänger Peter Schreier, der Musikwissenschaftler Clytus Gottwald und als Ensemble der Thomanerchor Leipzig.