Theologisch-religionspädagogische Professionalität

Neues Rahmenkonzept für Aus-, Fort- und Weiterbildung von Religionslehrer*innen

Worin besteht die Professionalität evangelischer Religionslehrer*innen? Schon im Jahr 2008 veröffentlichte die EKD Impulse zur Ausbildung. Seitdem hat sich viel verändert – sowohl in der Gesellschaft als auch in den Schulen. 2008 stand noch im Mittelpunkt: Welche konkreten Fähigkeiten brauchen Religionslehrer*innen? Heute geht es um ein umfassenderes Verständnis davon, was professionelle Religionslehrende ausmacht.

Dieser vollständig überarbeitete Text fordert die Vermittlung eines Berufskonzepts, das über reine Kompetenzen oder Fachwissen hinausgeht. Professionalität wird als Verbindung von wissenschaftlich-theologischem Wissen, pädagogischen Kompetenzen, persönlicher Haltung, Reflexionsfähigkeit und der Fähigkeit zur Selbstregulation beschrieben.
 
Religionslehrer*innen sollen sich als Expert*innen für religiöse Bildung verstehen, die niemals ausgelernt haben. Sie vermitteln nicht nur Wissen, sondern gehen offen in den Dialog. Dabei reflektieren sie ihr eigenes Handeln kritisch und machen ihre Position transparent – ohne dogmatisch zu sein.

Aktualisierungsbedarf auf allen drei Ebenen der Lehrer*innenbildung

Die Ausbildung von Religionslehrer*innen – vom Studium über das Referendariat bis zur Weiterbildung – soll persönlicher werden. Das bedeutet auch, die Lebensgeschichte, das Selbstbild und die persönlichen Überzeugungen der angehenden Lehrkräfte einzubeziehen. 
Sie sollen dabei auch lernen, ihre eigenen Standpunkte kritisch zu hinterfragen und dann in einen konstruktiven Dialog mit der evangelischen Tradition und den Werten unserer vielfältigen Gesellschaft zu treten. 
Außerdem soll die Ausbildung schlanker und praxisnäher werden. Die angehenden Lehrkräfte werden nicht nur „beschult“, sondern gestalten ihre Ausbildung aktiv mit und bringen auch ihre eigenen religiösen Fragen und Erfahrungen ein. Am Ende sollen die Religionslehrer*innen nicht nur fachlich gut ausgebildet sein. Sie sollen auch verstehen, wie sie ihren Unterricht für sehr unterschiedliche Schüler*innen lebensrelevant und bedeutsam gestalten können – für Gläubige ebenso wie für Zweifler oder Andersgläubige.

Für wen ist dieses Buch? 

  • Verantwortliche in der Lehrer*innenbildung
  • Fakultäten und Institute an Universitäten
  • Studienseminare
  • kirchliche Fortbildungsinstitute
  • Referendar*innen
  • Religionslehrkräfte

                                                                                                                                                                              ub

Cover Teaser Professionalität evangelischer Religionslehrer*innen

Neues Rahmenkonzept für Aus-, Fort- und Weiterbildung von Religionslehrer*innen

Die überarbeitete Neuauflage des EKD-Texts 96 zur Ausbildung evangelischer Religionslehrkräfte berücksichtigt aktuelle gesellschaftliche und pädagogische Entwicklungen. Professionalität wird als Zusammenspiel von Fachwissen, pädagogischer Kompetenz, persönlicher Haltung und Reflexionsfähigkeit verstanden. Der Text fordert Anpassungen auf allen drei Ebenen der Lehrer*innenbildung ein, damit Religionslehrkräfte als selbstreflektierte, dialogoffene und transparent auftretende Fachleute zu agieren lernen. Ziel ist ein fachlich fundierter und lebensbedeutsamer Religionsunterricht. 

Evangelische Kirche in Deutschland, 2025