Sachsens Bischof Bilz kündigt kirchliches Engagement im Wahljahr an

„Meine Sorge geht konkret dahin, dass wir uns in eine Richtung bewegen, in der die Menschenwürde in Gefahr gerät.“

Tobias Bilz

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Tobias Bilz

Dresden (epd). Sachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz sorgt sich mit Blick auf rechtsextreme Parteien und das Wahljahr 2024 um die Menschenwürde. Die Werte der AfD hält er für nicht vereinbar mit dem christlichen Glauben. „Ich äußere mich nicht in erster Linie parteipolitisch, sondern spreche von Haltungen, Werten und von Grundeinstellungen, die sich in unserem Land verstärken könnten und dann unsere Gesellschaft prägen werden“, sagte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens dem Evangelischen Pressedienst (epd).

In Sachsen, Thüringen und Brandenburg werden im September neue Landtage gewählt. Bilz sagte: „Ich mache mir Sorgen darüber, dass eine Partei, die man als rechtsextrem bezeichnen muss, in Sachsen politisch in die Verantwortung kommen könnte.“ Er fügte hinzu: „Meine Sorge geht konkret dahin, dass wir uns in eine Richtung bewegen, in der die Menschenwürde in Gefahr gerät.“

Zu den bevorstehenden Wahlen sei die Zivilgesellschaft aufgefordert, sich für die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu engagieren. „Es ist uns Christinnen und Christen nicht egal, in welcher Gesellschaft wir leben“, sagte Bilz im epd-Gespräch. Das sei ein wesentlicher Grund für das Engagement der Kirche.

Die Landeskirche plane zur Wahl Aktionen auf verschiedenen Ebenen. Kirchgemeinden, Werke und Einrichtungen würden sich zu Wort melden. Bilz kündigte zudem an: „Wir werden auch auf Landesebene Wortmeldungen zur Wahl haben und das mit Aktionen verknüpfen, wahrscheinlich mehr und deutlicher als bei bisherigen Wahlen.“ Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens stehe dazu auch in Abstimmung mit der katholischen Kirche.