Reformationstag soll neuer Feiertag in Niedersachsen werden

Ministerpräsident Stephan Weil spricht sich für Beschluss nach der Landtagswahl aus

Hannover (epd). Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) will den Reformationstag am 31. Oktober als festen Feiertag in seinem Bundesland einrichten. „Ich kann mir gut vorstellen, den Reformationstag auch in Niedersachsen dauerhaft zum Feiertag zu machen“, sagte Weil dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Er sollte als Tag des Brückenschlags zwischen den Religionen und als Tag der interreligiösen Zusammenarbeit gefeiert werden“, erklärte der Politiker.

Über einen neuen arbeitsfreien Feiertag in Niedersachsen wird bereits seit Jahren immer wieder diskutiert, vor allem auf Betreiben der CDU. Niedersachsen hat bisher wie Bremen, Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein neun gesetzliche Feiertage. Bayern dagegen hat 13 Feiertage, Baden-Württemberg und das Saarland haben zwölf.

SPD lehnte bisher ab

Der neue niedersächsische Landtag solle den Feiertag möglichst einstimmig beschließen, sagte Weil im Hinblick auf die Landtagswahl am 15. Oktober. „Wir sollten über die Parteigrenzen hinweg nach der Landtagswahl hierzu einen Konsens suchen.“ Eine erste Initiative der CDU, den Reformationstag zum Feiertag zu machen, war 2014 im Landtag gescheitert. Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) und evangelische Kirchenvertreter hatten sich damals dafür ausgesprochen. SPD, Grüne und FDP lehnten einen weiteren kirchlichen Feiertag jedoch ab.

Weil sagte, der Reformationstag sei als gesetzlicher Feiertag gut geeignet: „Jeder weltliche Feiertag hätte etwas Zufälliges.“ Wegen des 500. Reformationsjubiläums ist der 31. Oktober in diesem Jahr in ganz Deutschland arbeitsfrei. In den ostdeutschen Ländern außer Berlin ist er bereits ein regulärer gesetzlicher Feiertag. Der Tag erinnert an die Veröffentlichung der 95 Thesen gegen Missstände in der Kirche durch Martin Luther am 31. Oktober 1517.