Grußwort Erzpriester Martinos Petzold

Orthodoxe Bischofskonferenz in Deutschland

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5. Tagung der 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland 11. bis 14. November 2018 in Würzburg

Es gilt das gesprochene Wort.

Sehr geehrte Frau Präses, hohe Synode!

"Ermutigung" und "Zugehörigkeit", diese beiden Begriffe stehen über Ihrer diesjährigen Synodaltagung, an der ich, wie auch in den vergangenen Jahren, als Gast teilnehmen darf. Auch dieses Mal überbringe ich Ihnen die Grüße der Orthodoxen Bischofskonferenz von Deutschland, das heißt aller orthodoxen Bischöfe dieses Landes, unserer Priester und unserer Gläubigen. Mögen Ihre Arbeiten segensreiche sein.

"Ermutigung" und "Zugehörigkeit", mit diesen Begriffen beschreiben Sie im Programm der Synode den Glauben junger Menschen. Erlauben Sie mir als jemandem, der schon sehr viele Jahre nicht mehr zu den jungen Menschen zählt, anzumerken, dass diese beiden Begriffe auch für uns Älteren gelten. Auch wir brauchen Ermutigung und Zugehörigkeit.

Letzteres Gefühl der Zugehörigkeit empfinde ich inzwischen immer wieder in der Ökumene hier in Deutschland, in der wir nicht mehr Fremdlinge und heimatlose Migranten sind, sondern angekommene und angenommene Mitbewohner und Mitchristen, nicht zuletzt bei der jährli­chen Synodensitzung der EKD.

Ermutigung brauchen wir allerdings auch, gerade in einer Zeit, die für die weltweite Orthodoxie nicht einfach ist. Ohne Sie mit unseren internen Problemen überfrachten zu wollen, weiß ich es sehr zu schätzen, dass viele evangelische, aber auch katholische Christen mir in den vergangenen Wochen geschrieben oder mich angerufen haben mit einer einzigen Frage: Was ist eigentlich los bei euch Orthodoxen? Ich werte dies als positive Erfahrung, weil diese Anrufer bzw. Briefeschreiber erst einmal gefragt haben, bevor sie sich zur Frage der innerorthodoxen Konflikte äußerten. Manchmal wundert man sich ja, wie viele Orthodoxieexperten es gibt, die ganz eindeutige Urteile über uns fällen, auch wenn man vorher nie etwas von ihnen gehört hat. So gesehen ist auch dieses Nachfragen unserer ökumenischen Geschwister eine Art Ermutigung für uns, die wir zurzeit wirklich schwere Zeiten erleben.

Wir benötigen auch weiterhin den Zuspruch und Trost, die Begleitung und das geschwister­liche Gespräch mit Ihnen, liebe Synodale und Gemeindemitglieder der EKD. Denn darin wird sie sich erweisen, unsere gemeinsame Zugehörigkeit zum Weinstock Jesu Christi.

 

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5. Tagung der 12. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland