Vergebung schafft Zukunft

Leitender Bischof der VELKD entpflichtet sächsischen Landesbischof Dr. Carsten Rentzing

In einem Gottesdienst zu Beginn der Herbsttagung der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens (EVLKS) am 15. November 2019 ist Dr. Carsten Rentzing aus dem Amt des Landesbischofs verabschiedet worden. Die Entpflichtung übernahm der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Ralf Meister (Hannover), der auch die Predigt hielt.

In seiner Predigt zum Spruch der Woche „Selig sind, die Frieden stiften“ (Matthäus 5,9) sagte Landesbischof Ralf Meister: „Jede, jeder spürt sofort, dass der Weg zum Friedensstifter alles umfasst, was mich ausmacht. Meine Haltung, meine Sprache, meine Wahrhaftigkeit, meinen Mut, meine Geduld. Denn Vergebung und Versöhnung meinen nicht die Wiederherstellung des Alten. Sie schaffen etwas Neues, was vor dem Konflikt nicht zu denken war. Sie retten nicht das Vergangene, sondern sie schaffen Zukunft. Dafür braucht es Zeit, Arbeit, guten Willen und Geduld. (…) Unser Glaube (…) ist ein Glaube, der aus der Versöhnung Gottes mit uns Menschen entspringt. Es ist ein Glaube, der den Frieden will, nicht den Kampf. Der die Wahrheit sucht, nicht den Verdacht pflegt. Ein Glaube, der den Menschen erkennt in der Rechtfertigung durch Gott. Und der in all diesem unsere eigene Vergebungsbereitschaft ausbildet und schult.“

Dr. Carsten Rentzing hatte am 11. Oktober 2019 erklärt, das Bischofsamt zur Verfügung zu stellen, nachdem unter anderem die Veröffentlichung von Texten aus seiner Feder in der Zeitschrift „Fragmente“ sowie seine Mitgliedschaft in einer pflichtschlagenden Verbindung in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert wurden. Die Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin durch die Landessynode der EVLKS ist für den 29. Februar / 1. März 2020 vorgesehen.

Hannover, 14. November 2019

Henrike Müller
Pressestelle der VELKD