Positive Weihnachtsbilanz: Vollbesetzte evangelische Kirchen an Heiligabend

  • Mehr als 5 Millionen Menschen besuchten einen der 33.000 Heiligabend-Gottesdienste in Deutschland
  • Bischöfin Fehrs: „Die große Sehnsucht nach Frieden ist mit Händen zu greifen“
  • Glaube spielt für Gottesdienstbesucher nicht nur an Heiligabend eine Rolle

Hannover (28. Dezember). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) meldet für Heiligabend 2025 erneut hohe Besucherzahlen. Nach ersten Hochrechnungen nahmen wieder mehr als 5 Millionen Menschen an mehr als 33.000 evangelischen Weihnachtsgottesdiensten in Deutschland teil. Ersten Hochrechnungen zufolge war in einigen Regionen ein leichter Anstieg der Besucherzahlen zu verzeichnen.

Die Ratsvorsitzende der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, sieht in der starken Teilnahme ein deutliches Signal dafür, dass die Weihnachtsbotschaft auch 2025 viele Menschen erreicht und bewegt hat. „Ich freue mich sehr, dass so viele Menschen an Heiligabend in die Kirchen gekommen sind! Ganz gleich, ob Kirchenmitglied oder nicht – viele Menschen suchen an Weihnachten in unseren Kirchen Ruhe und Besinnung und lauschen den vertrauten Liedern und der Weihnachtsbotschaft. Gerade in diesem Jahr ist aus meiner Sicht die große Sehnsucht nach Frieden mit Händen zu greifen – Friede auf Erden, dieser Hoffnungsgesang der Engel spricht den Menschen aus der Seele. Dass der weihnachtliche Segen auch im neuen Jahr trägt, wünsche ich allen Mitmenschen in unserem Land von Herzen.“ 

Voll besetzte Kirchen und große Nachfrage gab es nicht nur in ländlichen Regionen, sondern auch in großen städtischen Kirchen. So besuchten in der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis („Michel“) mehr als 12.900 Besucher*innen einen der Heiligabendgottesdienste; im Dom zu Lübeck wurden in vier Gottesdiensten in diesem Jahr 4.500 Besucherinnen und Besucher gezählt - das entspricht einem Plus von zehn Prozent.  Die Berliner St. Marienkirche verzeichnete rund 2000 Besucher*innen in ihren Gottesdiensten. An den drei Gottesdiensten im Ulmer Münster nahmen Heiligabend insgesamt 3.750 Menschen teil. Auch die Johanneskirche in Düsseldorf und die Stadtkirche Sankt Petri in Dortmund meldeten in den mehreren aufeinanderfolgenden Gottesdiensten eine höhere Teilnahme als im Vorjahr. In den allermeisten Kirchen sind die Seitenschiffe und Emporen für die Gottesdienstbesucher geöffnet oder zusätzliche Stuhlreihen aufgestellt worden. Besonders gefragt waren erneut Familiengottesdienste sowie musikalisch gestaltete Christvespern.

Laut der jüngsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD (KMU6) spielt der christliche Glaube für viele Besucherinnen und Besucher nicht nur an Heiligabend eine Rolle. Zwei Drittel von ihnen geben an, mehrmals im Jahr zu beten. Nahezu jede*r Zweite (46 Prozent) berichtet, Gottes Gegenwart im eigenen Leben zu spüren. Und mehr als ein Viertel (27 Prozent) liest nach eigenen Angaben mehrmals jährlich in der Bibel.