Vier Jugendliche betrachten ein Porträt von Martin Luther.

Wer ist Martin Luther?

Frankfurt a.M. (epd). Martin Luther wurde am 10. November 1483 in dem kleinen Städtchen Eisleben im heutigen Sachsen-Anhalt geboren. Sein Weg führte ihn von dort nach Magdeburg, Eisenach, Erfurt, Wittenberg, Rom (1510/11), Heidelberg, Leipzig, Worms und Marburg, bis er am 18. Februar 1546 mit 62 Jahren in Eisleben starb.

1505 wandte er sich nach dem Willen seines Vaters dem Studium der Rechtswissenschaften zu. Doch der als fröhlich beschriebene Student geriet in eine Lebenskrise: In einem schweren Sommergewitter am 2. Juli 1505 soll ihn Todesangst zu einem Gelübde veranlasst haben. Luther trat in den Orden der Erfurter Augustiner-Eremiten ein.

Nach seiner Promotion zum Doktor der Theologie wurde er 1512 Professor für Bibelauslegung in Wittenberg. Am 31. Oktober 1517 kritisierte Luther den in Deutschland aufkommenden Ablasshandel. Mit dem Verkauf sogenannter Ablassbriefe bot die Kirche Sündenvergebung an. In 95 Thesen widerlegte er diese Praxis. Damit begann die Reformation, und in der Folge entstand die evangelische Kirche.

1518 wurde der römische Prozess gegen Luther eröffnet. Der Reformator beharrte darauf, dass der Ablass unbiblisch sei. 1520 erhielt Luther die päpstliche Bannandrohungsbulle, die er am 10. Dezember öffentlich verbrannte. Damit war der Bruch mit der Kirche vollzogen. Um ihn zu schützen, wurde Luther 1521 auf Anweisung des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen auf die Wartburg entführt. Dort entstand Luthers Übersetzung des Neuen Testaments, die 1522 erschien.

Noch in der Zeit des Bauernkrieges heiratete Luther die ehemalige Nonne Katharina von Bora (1499-1552). Bis zu seinem Tod leistete er noch Beträchtliches: Neben vielem anderen dichtete er Dutzende von Kirchenliedern und regte eine Umgestaltung des Schulwesens an.