Wertvolle Partner für Trauernde und Hinterbliebene

Die Kirchengemeinde Buchholz würdigt die Arbeit von Bestattern und anderen Dienstleistern der Bestattungskultur

Pfarrer Martin Kumlehn spricht beim 'Sonntag der Bestattungskultur' in der Kirche Buchholz
Pastor Martin Kumlehn (Mitte) hat zum "Sonntag der Bestattungskultur" eingeladen.

Der Tod einer nahen Person reißt eine schmerzhafte Lücke in der Familie, im Freundeskreis. Wer sind die Menschen, die Hinterbliebenen in diesen schwierigen Momenten beistehen? Neben Ärztinnen oder Sterbebegleitern sind es vor allem Mitarbeitende von Bestattungsunternehmen und Seelsorgerinnen. Aber auch Floristen, Steinmetze oder Angestellte der Friedhofsverwaltung sind wichtige Ansprechpartner, wenn es darum geht, einen Abschied gut zu gestalten.

All diese Menschen rund um einen Trauerfall standen jetzt einmal selbst im Mittelpunkt. Der „Sonntag der Bestattungskultur“ solle die Wertschätzung ihnen gegenüber zum Ausdruck bringen, sagt Martin Kumlehn. Der Pastor der Kirchengemeinde Buchholz südlich von Rostock hat dieses Angebot im September 2025 zum ersten Mal gemacht, rund 30 Personen sind seiner Einladung gefolgt. „Es war eine schöne, stimmungsvolle Feier“, berichtet Kumlehn, zu deren Gelingen auch zwei Musiker wesentlich beitrugen. „Die, die dabei waren, haben sich sehr gefreut.“

Im Umgang mit den Angehörigen komme den Bestattern eine Schlüsselrolle zu, so Kumlehn. „Sie hören ihnen zu und geben ihnen eine Struktur – das allein ist schon ungeheuer hilfreich.“ Bisweilen reiche der Kontakt sogar noch über die Bestattung hinaus: „Die Menschen kommen auch danach noch auf den Bestatter zu“, weiß der Seelsorger.

Auf solche „Anschlusskommunikation“ will auch Kumlehn setzen – etwa in Form eines Gesprächskreises mit den Dienstleistern der Bestattungskultur vor Ort. Denn „seelsorgerliche Kontakte sind auch bei ihnen gefragt“, ist er überzeugt. Und im Gegenzug sind diese Kontakte auch für den Pfarrer wichtig.

In einer extremen Diaspora-Situation – 330 Gemeindemitglieder verteilen sich auf elf Dörfer – sei es wichtig, „sich in andere Milieus zu bewegen“ und „die ganze Wohnbevölkerung im Blick“ zu haben. „In Grenzsituationen“ sei Kirche gefragt, auch außerhalb der eigenen Klientel, so die Erfahrung. So hat Kumlehn etwa auch Kontakte zur Feuerwehr geknüpft. Und er setzt auf möglichst direkten Kontakt. Die Einladungen zur jährlichen Tauferinnerung überbringt er deshalb gern persönlich – und auch beim „Sonntag der Bestattungskultur“ hat er es so gehalten. Er möchte das Format nicht nur fortführen, sondern gern auch „in andere Gemeinden exportieren“.

Jörg Echtler