EKD-Synode beschließt Schwerpunkt Demokratie

  • Demokratiebildung und intergenerationales Lernen wird Themenschwerpunkt der Synodaltagung 2026
  • Synode beauftragt KI-Strategie und neue Impulse für junge Erwachsene
  • Aufarbeitung sexualisierter Gewalt ist bleibende Verpflichtung

Dresden, 12. November. Mit einer positiven Bilanz ist heute in Dresden die sechste Tagung der 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu Ende gegangen. Fünf Tage lang haben die 128 Synodalen über Zukunftsfragen von Kirche und Gesellschaft beraten. Themen wie Frieden, Macht, Digitalisierung, Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und der Einsatz für Menschenwürde prägten die Beratungen und stellten wichtige Weichen für die kommenden Jahre.

Nach 21 Stunden Plenum, rund 16 Stunden Beratungen in Ausschüssen und Arbeitsgruppen und mehr als zehn Andachten und Gottesdiensten zog das Präsidium ein positives Fazit. In lebendigen Debatten zeigte sich die Vielfalt der Perspektiven, bei zugleich konstruktiver und lösungsorientierter Diskussionskultur. Gefasst wurden 27 Beschlüsse, viele davon mit Signalwirkung.

„Diese Synode hat viele Fäden aufgenommen und neue Linien gelegt“, sagte Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich. „Wir haben Zukunftsthemen miteinander verknüpft: Wir haben offen und ehrlich beraten, wie Kirche Verantwortung gestaltet, wie sie Technologie nutzt, wie sie sich in die friedensethische Debatte einbringt und Vertrauen stärkt, im Bewusstsein, dass Glauben und Handeln zusammengehören.“

Ein besonderer Akzent lag auf dem Thementag „Kirche und Macht“, bei dem deutlich wurde: Macht ist unvermeidbar, wo Verantwortung getragen wird. Entscheidend ist, dass sie gestaltet, transparent und kontrollierbar bleibt. Die Synode beschloss, Diversität und Repräsentanz in kirchlichen Leitungsämtern zu stärken und den Weg hin zu einer machtsensiblen Kirche fortzusetzen.

Mit dem Beschluss des Schwerpunktthemas der Synodaltagung 2026 „Gemeinsam weiter – Kirche als Werkstatt für Demokratiebildung und intergenerationales Lernen als Ausdruck gelebten Glaubens“ bekräftigte die Synode die Bedeutung von Generationengerechtigkeit für demokratischen Zusammenhalt.

Zu den weiteren richtungsweisenden Beschlüssen gehören:

KI: Die Synode hat die Entwicklung einer KI-Strategie für die Arbeit in kirchlichen Kontexten beschlossen, die ethische, nachhaltige und praktische Aspekte kirchlicher Arbeit berücksichtigt.

Neue Formen von Liturgie und Segen: Der Rat der EKD wird beauftragt, Segenshandlungen und Kasualien für junge Erwachsene weiterzuentwickeln.

Christliche Verantwortung: In Beschlüssen zur Seenotrettung und zu humanitären Aufnahmeprogrammen bestärkte die Synode den christlichen Einsatz für Menschenrechte.

 

„Diese Synode hat gezeigt: Kirche gestaltet Zukunft – geistlich verantwortet, technologisch offen und gesellschaftlich engagiert“, so Heinrich abschließend.