Auslandsbischöfin entsetzt von Urteil gegen Oppositionelle in Belarus

Die „erbarmungslose Fratze“ des Regimes von Alexander Lukaschenko kommt zum Ausdruck

Gesichter aus Papier - Symbolbild Menschenrechte

Symbolbild Menschenrechte: Gesichter aus Papier

Köln (epd). Die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, hat mit Entsetzen auf die Verurteilung der belarussischen Regierungsgegnerin Maria Kolesnikowa reagiert. In dem Urteil komme die „erbarmungslose Fratze“ des Regimes von Alexander Lukaschenko zum Ausdruck, sagte Bosse-Huber am Dienstag dem Kölner Bistumssender „domradio.de“. „Das ist einfach nur traurig“, fügte die Theologin hinzu.

In Belarus herrsche „eine völlige Rechtsfreiheit“. „Die Vorwürfe gegen Maria Kolesnikowa und den mit ihr verurteilten Anwalt Maksim Snak sind eine absolute Farce“, sagte die EKD-Auslandsbischöfin. Sie hätten lediglich von ihren Menschenrechten Gebrauch gemacht, vom Recht der freien Meinungsäußerung, der Vereinigungsfreiheit und vom Recht auf friedliche Versammlung. „Es ist so bitter zu sehen, wie diese Rechte mit Füßen getreten werden.“

Bosse-Huber verwies auf die Aktion „100 x Solidarität“, die Hilfe für politische Gefangene in Belarus leistet und die unter anderem von der EKD unterstützt wird. „Ich würde sagen, Belarus nicht zu vergessen, ist im Moment das Entscheidende“, sagte Bosse-Huber.

Maria Kolesnikowa war am Montag zu elf Jahren Haft in einem Straflager verurteilt worden. Die 39-Jährige war vor gut einem Jahr im Zuge der Proteste gegen Machthaber Lukaschenko festgenommen worden.

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Solidarität mit den politischen Gefangenen in Belarus