Bischof Bedford-Strohm besucht Geflüchtete an ukrainischer Grenze

Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm will am Sonntag zur ungarisch-ukrainischen Grenze reisen.

Heinrich Bedford Strohm

Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (re.) hat sich am Sonntag (06.03.2022) bei einem Treffen mit Flüchtlingen an der ungarisch-ukrainischen Grenze beeindruckt von der Hilfsbereitschaft vor Ort gezeigt. Doch sei die Atmosphäre dort sehr beklommen, sagte der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn (ELKU), eine Partnerkirche der bayerischen Landeskirche, versorgt Geflüchtete in Koelcse nahe der Grenze. 

München, Budapest (epd). Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm will am Sonntag zur ungarisch-ukrainischen Grenze reisen. Dort wolle er mit Geflüchteten aus der Ukraine sprechen und sich ein Bild von der Situation machen, teilte die Landeskirche am Freitag mit. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn (ELKU) mit ihren insgesamt 215.000 Mitgliedern versorgt Geflüchtete in Kölcse nahe der Grenze mit Nahrung und Unterkunft.

„Ich möchte von den Menschen hören, wie die Situation in ihrer Heimat ist, was sie auf der Flucht durchgemacht haben und welche Hilfen sie jetzt am dringendsten brauchen“, sagte Bedford-Strohm laut Mitteilung. Begleitet wird er unter anderem von Oberkirchenrat Michael Martin, der zuständig für die Partnerschaft zwischen der bayerischen Landeskirche und der ELKU ist, und dem ungarischen Bischof Péter Kondor.

Nach dem Besuch an der Grenze wolle die bayerische Delegation ein Benefizkonzert zugunsten der Flüchtlinge aus der Ukraine in der evangelisch-lutherischen Kirche am Deák tér in Budapest besuchen, heißt es weiter. Zur Unterstützung der evangelisch-lutherischen Gemeinden in der Ukraine und als Hilfe für die Arbeit der lutherischen Kirchen in Polen, Tschechien und Ungarn hat die bayerische Landeskirche bereits 180.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Bischof an ukrainischer Grenze: „Überall Schmerz, Trauer und Angst“

München, Kölcse (epd). Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat sich bei einem Treffen mit Flüchtlingen an der ungarisch-ukrainischen Grenze beeindruckt von der Hilfsbereitschaft vor Ort gezeigt. Doch sei die Atmosphäre dort sehr beklommen, sagte der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Sonntag. Es gebe kein Lächeln; überall spüre man Schmerz, Trauer und Angst.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn (ELKU), eine Partnerkirche der bayerischen Landeskirche, versorgt Geflüchtete in Kölcse nahe der Grenze. Menschen brächten Essenspakete und hätten in einer Turnhalle ein Aufnahmelager mit 600 Betten organisiert, sagte Bedford-Strohm. Ehrenamtliche schmierten jeden Morgen 1.000 Brote. „Die lutherische Kirche engagiert sich hier eindrucksvoll“. Es sei bewegend, die Fürsorge und das Zusammenwachsen zu sehen. Der Landesbischof betonte, es sei besser, Geld zu spenden als Waren. Benötigtes könne vor Ort gezielter direkt gekauft werden.

Zur Unterstützung der evangelisch-lutherischen Gemeinden in der Ukraine und als Hilfe für die Arbeit der lutherischen Kirchen in Polen, Tschechien und Ungarn hat die bayerische Landeskirche 180.000 Euro zur Verfügung gestellt.