Bedford-Strohm wirbt für differenzierten Umgang mit AfD-Wählern

EKD-Ratsvorsitzender: Kirche muss sich klar abgrenzen von rechtsextremen Positionen

EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm am Rednerpult
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm.

Bochum (epd). Für einen differenzierten Umgang mit AfD-Wählern hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, geworben. Abgrenzen müsse sich die Kirche ganz klar von rechtsextremen Positionen, betonte er am 24. Januar in einem Vortrag in der Bochumer Ruhr-Universität. Sie solle aber durchaus Sorgen und Bedenken insbesondere solcher AfD-Anhänger wahrnehmen, die sich vorher dem traditionellen Parteienspektrum zugehörig fühlten. Es sei zu klären, ob diese Menschen geschürten Ängsten aufsäßen oder ob sie sich aufgrund konkreter Anlässe aus dem eigenen Lebensumfeld zur AfD hingezogen fühlten.

Kein Diskurs mit „harten Rechtsextremen“

Einem politischen Diskurs mit „harten Rechtsextremen“ in der AfD und ihrer Gefolgschaft erteilte Bedford-Strohm dagegen eine klare Absage. „Da kommt man nicht weiter“, unterstrich der bayerische Landesbischof. Er warnte zugleich davor, die extremistischen Kräfte in der Partei zu unterschätzen. Einige von ihnen seien Landesvorsitzende. Bedford-Strohm betonte, es gehöre zum Wesen und Auftrag der Kirche, ethische Grundorientierung zu bieten. Eine unpolitische Kirche könne es nicht geben.