Bedford-Strohm: Mehr Menschen aus Afghanistan in Sicherheit bringen

Abschiebungen nach Afghanistan müssten nicht nur ausgesetzt, sondern gestoppt werden.

Demonstranten in  Berlin für Schutzsuchende aus Afghanistan

Zahlreiche Menschen haben am Sonntag (22.08.2021) im Berliner Regierungsviertel mehr Hilfe fuer Schutzsuchende aus Afghanistan gefordert. In Deutschland müsse Flüchtlingsschutz gewährt und Familiennachzug unbürokratisch und schnell möglich gemacht werden. 

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich bestürzt über die Anschläge mit zahlreichen Toten am Flughafen Kabul gezeigt. Die Explosionen seien „eine traurige Bestätigung für die lebensgefährliche Situation in Afghanistan“, sagte Bedford-Strohm am Donnerstagabend. Er sei in Gedanken und Gebeten bei den Opfern.

Nun gelte es weiteres menschliches Leid, das auch aus Fehleinschätzungen der Vergangenheit resultiere, wenigstens zu begrenzen, fügte Bedford-Strohm hinzu. Dazu müssten unter anderem alle Wege genutzt werden, um auch nach dem Ende der Evakuierungsflüge Menschen aus Afghanistan in Sicherheit zu bringen.

Zudem müssten Abschiebungen dorthin nicht nur ausgesetzt, sondern gestoppt werden, sagte der bayerische Landesbischof. Auch müssten die Afghanen, die sich in Deutschland befinden, nun einen sicheren Aufenthaltstitel bekommen, so dass auch der Familiennachzug möglich werde.

Bei zwei Detonationen rund um den Flughafen waren mindestens 13 Menschen getötet worden. Dort harren seit der Machtübernahme der Taliban vor rund zwei Wochen Tausende Menschen aus, die auf einen Platz in einem der Evakuierungsflüge hoffen.