Bedford-Strohm: Situation an türkischer Grenze ist Europas unwürdig

EKD-Ratsvorsitzender äußert sich auf Facebook angesichts der Flüchtlingssituation an der türkisch-griechischen Grenze

EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm

Heinrich Bedford Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) forderte konkrete Hilfe an drei Stellen: eine Verteilung von Flüchtlingen in Griechenland auf andere EU-Staaten, legale und sichere Zugangswege nach Europa und humanitäre Unterstützung für die aus dem syrischen Idlib vertriebenen Menschen.

Berlin (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat den EU-Staaten angesichts der Flüchtlingssituation an der türkisch-griechischen Grenze Rechtsverstöße und Inhumanität vorgeworfen. „Tränengas, Wasserwerfer und militärische Abschottung sind der Friedensnobelpreisträgerin Europa unwürdig“, schrieb Bedford-Strohm auf Facebook. Europa schotte sich ab, „entgegen seinen rechtlichen Prinzipien und seiner humanitären und christlichen Tradition“, ergänzte der bayerische Landesbischof.

Die Situation sei auch Ergebnis „der gravierenden Versäumnisse der Staaten Europas“, ein tragfähiges gemeinsames Asylsystem zu schaffen. Europa könne die Hilfe nicht einigen wenigen Staaten an der Grenze oder außerhalb der EU überlassen. Dass die Türkei weitere finanzielle Unterstützung für die Versorgung von Flüchtlingen fordere, sei legitim. Menschen dürften andererseits aber auch nicht „zum Spielball politischer Interessen gemacht werden“, schrieb Bedford-Strohm.

Er forderte konkrete Hilfe an drei Stellen: eine Verteilung von Flüchtlingen in Griechenland auf andere EU-Staaten, legale und sichere Zugangswege nach Europa und humanitäre Unterstützung für die aus dem syrischen Idlib vertriebenen Menschen. Die Aussetzung des Asylrechts an der Grenze Griechenlands zur Türkei bezeichnete Bedford-Strohm als „gravierende Verletzungen geltenden Rechts“.


Die Türkei hatte 29. Februar 2020 ihre Grenzen zur EU geöffnet. Griechische Sicherheitsleute versuchen seitdem, Tausende Flüchtlinge am Grenzübertritt zu hindern.