Bedford-Strohm: Das Wahlergebnis ist ein Weckruf

Der Vorsitzende des Rates der EKD zur Bundestagswahl

Heinrich Bedford-Strohm
Am Tag nach der Bundestagswahl sagte der Vorsitzende des Rates der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, dass ausgrenzende und hasserfüllte Stimmen „nicht das Leben in unserem Land vergiften“ dürften.

Hannover (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, wertet das Abschneiden der AfD bei der Bundestagswahl als „Weckruf für alle, denen das friedliche und solidarische Miteinander in einem weltoffenen Deutschland am Herzen liegt“. Rückblickend auf den Wahlkampf bilanzierte der oberste Repräsentant der deutschen Protestanten in Hannover: „Das Niederbrüllen von Rednern bei Kundgebungen und persönlich beleidigende Parolen waren erschreckende Ausdrucksformen eines Mangels an politischer Kultur.“

Ausgrenzende und hasserfüllte Stimmen dürften „nicht das Leben in unserem Land vergiften“. „Es bleibt abzuwarten, ob eine zerrissene Partei wie die AfD es schafft, sich konstruktiv in den parlamentarischen Arbeitsprozess auf Bundesebene einzubringen und eine Trennlinie zu den radikalen Rechtsaußen-Kräften in der Partei einzuziehen“, sagte Bedford-Strohm. Erfreut äußerte sich der EKD-Ratsvorsitzende über die im Vergleich zur Abstimmung vor vier Jahren gestiegene Wahlbeteiligung.

Bei der Bundestagswahl am 24. September erhielt die AfD 12,6 Prozent der Zweitstimmen und gewann drei Direktmandate. Im neuen Parlament wird sie mit 94 Abgeordneten drittstärkste Kraft sein. Die Wahlbeteiligung lag bei 76,2 Prozent im Vergleich zu 71,5 Prozent im Jahr 2013.