Beteiligungsforum mit neuem Namen – EKD und Diakonie übernehmen gemeinsame Verantwortung

Das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt (BeFo) nennt sich künftig „Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der EKD und Diakonie“.  Die Mitglieder beschlossen die Änderung am vergangenen Wochenende im Rahmen ihrer zweitägigen Sitzung in Wolfsburg. Der neue Name resultiert aus der Veränderung der Rolle der Diakonie in dem Gremium: Künftig wird die Diakonie die Hälfte der Finanzierung übernehmen und einen weiteren Vertreter entsenden. Neben Elke Ronneberger, Bundesvorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, wird ab sofort auch Roman Shapiro, Leiter des Zentrums Recht im Diakonischen Werk Rheinland-Westfalen-Lippe, im Beteiligungsforum mitwirken. Ziel ist es, die Perspektiven der diakonischen Landesverbände stärker integrieren zu können. Er sagt: „Die Veränderungen vertiefen den seit langem verfolgten Ansatz von evangelischer Kirche und Diakonie, im Umgang mit sexualisierter Gewalt auf gemeinsame Projekte, Standards und Strukturen zu setzen.“

Zu Beginn der Sitzung war Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der EKD, im Beteiligungsforum zu Gast. Im Gespräch mit den Mitgliedern diskutierte sie die Frage, wie die Leitungsorgane der EKD noch enger mit dem Beteiligungsforum zusammenarbeiten könnten und wie leitende Personen in Kirche und Diakonie insgesamt ihrer Verantwortung zur Aufarbeitung und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt gerecht werden können. Frau Fehrs lud die Mitglieder des Beteiligungsforums zur weiteren Vertiefung der Gespräche in den Rat der EKD ein. Detlev Zander, Sprecher der Betroffenengruppe: „Es ist wichtig, dass wir als Betroffene unsere Interessen und Forderungen direkt an die leitenden Menschen in der Kirche adressieren können. Uns kann niemand vertreten, wir müssen selbst gehört werden.“

Arbeit an einer Ombudsstelle

Schwerpunkt der BeFo-Sitzung war die Weiterentwicklung an der Konzeption einer Ombudsstelle für betroffene Personen. Diese soll – entsprechend des ForuM-Maßnahmenplans – bei Konflikten zwischen kirchlichen oder diakonischen Stellen und betroffenen Personen für die Interessen der betroffenen Personen eintreten und nach Lösungen suchen. Die Mitglieder diskutierten dazu verschiedene Konzeptideen.

Schon vor der Sitzung mussten sich die Mitglieder von Frau Manuela Nicklas-Beck und Herrn Nicolai Blank verabschieden, die die Mitgliedschaft nach drei Jahren intensiver Arbeit beendet haben. Die Gruppe dankte den beiden für ihr großes Engagement. Nancy Janz, Sprecherin der Gruppe der betroffenen Personen: „Die Auseinandersetzung mit den Institutionen und den eingefahrenen Strukturen kostet viel Kraft. Es erfordert große Hartnäckigkeit und gleichzeitig Feingefühl, die Bedingungen immer wieder neu auszuloten. Wir werden weiterhin Prozesse kritisch in den Blick nehmen, um die bestehenden Strukturen zu verändern und eine Veränderung zu erreichen.“

Anfang 2026 werden betroffene Personen, die bisher schon in den AGs des Beteiligungsforums als Gäste mitarbeiten, die Betroffenengruppe im Beteiligungsforum als Mitglieder verstärken.

Hannover, 12. September 2025

Die Sprecher*innen des Beteiligungsforums Sexualisierte Gewalt in der EKD und Diakonie
über Pressestelle der EKD

Kontaktmöglichkeiten:

Beteiligungsforum@ekd.de / Betroffenenvertretung@befo.ekd.de

Nancy Janz: Nancy.janz@befo.ekd.de

Detlev Zander: detlev.zander@befo.ekd.de

Dorothee Wüst: oeffentlichkeitsreferat@evkirchepfalz.de

Info-Link zur ForuM-Themenseite

https://www.ekd.de/umgang-mit-der-studie-82291.htm

Zur Information:

Im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt werden alle Fragen, die sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie betreffen, von Betroffenenvertreter*innen und kirchlichen sowie diakonischen Beauftragten bearbeitet. Die Mitglieder des Beteiligungsforums bringen ihre Fragestellungen und Themen in das Forum ein. Ebenso werden Anfragen aus den Gremien der EKD und Diakonie in das Beteiligungsforum getragen. Das Beteiligungsforum erarbeitet dazu konkrete Beschlussvorschläge. Für einen Beschlussvorschlag ist sowohl eine Mehrheit in der Betroffenenvertretung als auch unter den kirchlichen und diakonischen Beauftragten notwendig. Die abgestimmten Beschlussvorschläge werden dann in den Rat der EKD, die Kirchenkonferenz oder die Synode eingebracht, wo sie endgültig beschlossen werden. So ist gewährleistet, dass jede kirchenpolitische Entscheidung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt unter Partizipation Betroffener erfolgt.

Ansprechpersonen für Betroffene sexualisierter Gewalt:

Betroffene von sexualisierter Gewalt im Raum der evangelischen Kirche und der Diakonie können sich an die „Zentrale Anlaufstelle.help“ sowie an die landeskirchlichen Ansprechpersonen für Betroffene sexualisierter Gewalt wenden.

www.Anlaufstelle.help

www.ekd.de/Ansprechpartner-fuer-Missbrauchsopfer-23994.htm 

Das bundesweite Hilfe-Portal/Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch ist ein Angebot der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs:

https://www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-telefon / 0800 22 55 530

Rund um die Uhr kann man sich ratsuchend und in Krisen an die TelefonSeelsorge wenden:

Per Telefon: 0800 / 111 0 111, 0800 / 111 0 222 oder 116 123

Per Mail und Chat: www.telefonseelsorge.de   

Weitere Informationen zum Beteiligungsforum und seinen Projekten:

Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt

Gemeinsame Erklärung mit der UBSKM / Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommissionen

Vernetzungsplattform „BeNe“