Bischöfin Hofmann will Digitalisierung in der Kirche vorantreiben

„Kirche nach Corona wird nicht mehr so sein wie Kirche vor Corona.“

Filmaufnahme in einer Kirche

Filmaufnahmen während eines Gottesdienstes in einer Kirche

Kassel (epd). Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, hat eine weitere Digitalisierung der Kirche auch nach dem Ende der Corona-Pandemie angekündigt. Mit neuen digitalen Formaten wie Andachten oder Gottesdiensten habe es während der Krise viele gute Erfahrungen gegeben, sagte Hofmann auf der digital stattfindenden Landessynode am Samstag. „Kirche nach Corona wird nicht mehr so sein wie Kirche vor Corona.“ Um die Kirche auf diesem Gebiet voranzubringen, sei die Stelle eines Beauftragten für Digitalisierung ausgeschrieben worden.

Hofmann zeigte Verständnis dafür, dass viele Menschen angesichts der Dauer der Krise Erschöpfung verspürten. Hier könnten Bilder von der Zukunft helfen. Ein solches Bild sei etwa, an Karfreitag Kerzen für die an Corona gestorbenen Menschen zu entzünden und ihrer zu gedenken. Aber auch die Vision eines großen Sänger- und Bläserfestes im Spätsommer mache ihr Mut. „Ich träume davon, dass der Leib Christi in seiner ganzen Vielfalt von Haupt- und Ehrenamtlichen wieder sichtbar wird“, sagte sie.

Hofmann regte eine Auseinandersetzung über die Aufgabe der Kirche an. Auftrag der Kirche sei die Kommunikation des Evangeliums als christliche Botschaft mit den Menschen der Welt, betonte sie. Dabei seien sechs Grundaufgaben Konsens: Bewahrung, Vermittlung und Deutung des Evangeliums, die Eröffnung von Räumen für Religion, individuelle Lebensbegleitung, Eröffnung von Gemeinschaft, Hilfe für Menschen in ihren Lebensverhältnissen sowie Erhebung der christlichen Stimme in der Gesellschaft.

In Zukunft gelte es unter anderem, Kontaktflächen zu Menschen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren besonders auszubauen, erklärte Hofmann. Der digitale Raum habe hier neue Möglichkeiten geschaffen. Menschen, die nicht in einen analogen Gottesdienst kämen, würden die Angebote digitaler Verkündigung mit Interesse wahrnehmen. Die Bischöfin ermutigte die Gemeinden zudem, auf dem Wege der Kooperationen untereinander voranzuschreiten.


Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW)