Brexit: „Jetzt ist es noch wichtiger, die Gemeinschaft der Kirchen zu vertiefen“

Bedford-Strohm, Meister und Bosse-Huber schreiben Briefe an britische Kirchenvertreter

Mann hält eine Karte, die halb Großbritanniens, halb EU-Flagge darstellt

Zum 1. Februar 2020 tritt das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland aus der Europäischen Union aus.

Hannover (epd/EKD). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche Deutschlands, Ralf Meister, haben mit Bedauern auf das britische Austreten aus der EU reagiert. In einem gemeinsamen Schreiben an Erzbischof Justin Welby und Bischof Jonathan Gibbs bekräftigten die beiden ihre tiefe Überzeugung, dass die enge Verbindung als Kirchen in Europa und die geschwisterliche Gemeinschaft in Christus jetzt umso wichtiger seien. Großbritannien verlässt an diesem Freitag (31. Januar) die EU.

„Als Kirchen treten wir für eine Gesellschaft ein, die Vielfalt und unterschiedliche Meinungen erlaubt und respektiert, und die von der Überzeugung lebt, dass alle Mitglieder der Gesellschaft zusammengehören. In unserer konfliktbeladenen Welt sind Gemeinschaft und Zusammenarbeit umso wichtiger, weil sie ein Zeichen von Gottes Gegenwart unter uns im Evangelium sind“, hieß es weiter. Die Theologen betonten: „Unsere Kirchen sind Teil Europas und werden Teil Europas bleiben.“

Einen offenen Brief von Kirchen aus Großbritannien (Methodist Conference, Baptist Union of Great Britain, Church of Scotland, General Assembly of the United Reformed Church) erhielt die EKD in dieser Woche. Darin betonen die Absender, dass sie europäische Kirchen sind und bleiben. In ihrem Antwortbrief schreibt EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber: „Wir möchten unsere feste Überzeugung bekräftigen, dass es jetzt noch wichtiger ist, die Gemeinschaft der Kirchen zu vertiefen.“ Angesichts des wachsenden Populismus und Nationalismus in unseren Gesellschaften, sei die gemeinsame Arbeit der Kirchen wichtig: „Wir engagieren uns für eine Gesellschaft, die Vielfalt und unterschiedliche Meinungen zulässt und respektiert, aber von der Überzeugung getragen wird, dass alle Mitglieder der Gesellschaft zusammengehören.“