„Brot für die Welt“: Klimafrage ist Gerechtigkeitsfrage

Statement von Dagmar Pruin zum neuen Bericht des Weltklimarates (IPCC)

Eisscholle mit Eisbär

Schmelzende Eisscholle im Polarmeer mit Eisbär

Berlin (epd). Die Klimafrage ist nach Ansicht von „Brot für die Welt“-Präsidentin Dagmar Pruin „die große Gerechtigkeitsfrage unserer Zeit“. Am stärksten litten diejenigen unter den Folgen, die am wenigsten dazu beigetragen hätten, erklärte Pruin am Montag in Berlin als Reaktion auf den alarmierenden neuen Bericht des Weltklimarates (IPCC).

Klimabedingte Schäden und Verluste seien vor allem in den Ländern des Südens längst an der Tagesordnung, sagte Pruin. Sie verschärften Hunger und Gewaltkonflikte und verstärkten Gesundheitsrisiken. So seien derzeit allein in Madagaskar mehr als eine Million Menschen wegen Dürre von einer Hungersnot bedroht.

„Die Ergebnisse des Berichtes untermauern, was vielerorts bereits dramatisch sichtbar wird: Die Klimakrise passiert jetzt, sie ist global, ihre Folgen sind dramatisch und sie zwingt uns zu noch konsequenterem Handeln“, betonte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks. Die nächste Bundesregierung müsse den Kampf gegen die Klimakrise „zu ihrer Top-Priorität erklären - national und international“, forderte sie.

Aus dem am Montag veröffentlichten Bericht des IPCC geht hervor, dass das Ziel, die Erderwärmung noch auf 1,5 oder 2 Grad zu begrenzen, ohne schnelle und drastische Maßnahmen nicht erreicht werden kann. Laut dem Report hat sich die Erde im Vergleich zu dem Zeitraum zwischen 1850 und 1900 bereits um rund 1,1 Grad Celsius erwärmt. Auch den Einfluss der Menschen auf den Klimawandel zeigen die Autoren klar auf.