EKD-Ratsvorsitzende besucht Ukraine-Flüchtlinge

„Unser Ziel muss eine Gleichbehandlung aller Geflüchteten sein, und zwar auf dem Niveau, wie die Geflüchteten aus der Ukraine behandelt werden.“

(Symbolbild) Frauen mit Kindern aus der Ukraine kommen täglich mit Zügen nach Deutschland und werden von ehrenamtlichen Helfern empfangen.

Jeden Tag kommen ukrainische Flüchtlinge in Deutschland an, um von dort in andere Städte oder Länder weiterzureisen. Wenn der Sonderzug einrollt, stehen zahlreiche Helfer bereit. Viele von ihnen stammen selbst aus der Ukraine. 

Bielefeld, Soest (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat vor einer Ungleichbehandlung von Geflüchteten in Deutschland gewarnt. Sie wolle sich mit aller Kraft für die Rechte aller Betroffenen einsetzen, erklärte die westfälische Präses nach einem Besuch von Einrichtungen in Soest und Möhnesee-Echtrop, in der Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht sind: „Unser Ziel muss eine Gleichbehandlung aller Geflüchteten sein, und zwar auf dem Niveau, wie die Geflüchteten aus der Ukraine behandelt werden.“

Die Theologin ist bei ihrem Besuch am Montag mit aus der Ukraine geflüchteten Menschen ins Gespräch gekommen. Die Präses zeigte sich beeindruckt von der Arbeit in der Zentralen Unterbringungseinrichtung des Landes. In der öffentlichen Debatte stünden fast immer nur Waffenlieferungen an die Ukraine im Fokus, erklärte Kurschus. Dabei werde oft vergessen, was sonst noch alles für die von Krieg und Leid geplagten Menschen hier getan werde.

In der Zentralen Unterbringungseinrichtung Soest waren den Angaben zufolge zeitweise bis zu 1.500 Menschen untergebracht, die aus ihrer ukrainischen Heimat geflohen waren. Derzeit leben dort deutlich weniger Menschen, die Anzahl der Ankömmlinge ändere sich ständig, hieß es. In der Regel werden die Geflüchteten spätestens nach zwei Wochen in weiterführende Unterkünfte in Kommunen zugewiesen. In Möhnesee-Echtrop lebten rund 740 Menschen aus 34 Nationen.