EKD-Ratsvorsitzende Fehrs schließt sich Warnung vor AfD-Wahl an

Völkisch-nationale Gesinnungen sowie menschenverachtende Haltungen und Äußerungen seien mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens in keiner Weise vereinbar.

Kirsten Fehrs

Kirsten Fehrs, amtierende EKD-Ratsvorsitzende und Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck.

Hannover (epd). Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, schließt sich der Warnung der katholischen Bischöfe vor einer Wahl der AfD an. In diesen Zeiten, in denen Rechtsextremisten die „Grundwerte unseres Zusammenlebens“ infrage stellten, sei eine klare und gemeinsame Haltung der Kirchen wichtig, erklärte Fehrs am Montag.

Völkisch-nationale Gesinnungen sowie menschenverachtende Haltungen und Äußerungen seien mit den Grundsätzen des christlichen Glaubens in keiner Weise vereinbar, betonte die Hamburger Bischöfin. „Wir ziehen daraus die gemeinsame Konsequenz, vor der Wahl rechtsextremer Parteien einschließlich der AfD zu warnen, weil sie Minderheiten ausgrenzen und die Demokratie gefährden.“

Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hatte vergangene Woche vor einer Wahl ultrarechter Parteien, einschließlich der AfD, gewarnt. Die AfD changiere zwischen einem echten Rechtsextremismus und einem Rechtspopulismus, der weniger radikal und grundsätzlich daher komme, hieß es in einer auf der Frühjahresvollversammlung der Bischöfe verabschiedeten Erklärung.

Fehrs verwies auf einen Beschluss der EKD-Synode von Anfang Dezember. Dieser liege für sie „klar auf einer Linie“ mit der Erklärung der katholischen Bischöfe, sagte sie. In dem Beschluss hatte die Synode dazu aufgerufen, „ausschließlich Parteien aus dem demokratischen Spektrum zu wählen, die sich für eine offene Gesellschaft der Vielfalt und ein gerechtes, demokratisches Gemeinwesen einsetzen“.

Die EKD-Ratsvorsitzende rief auch dazu auf, mit Menschen in den Dialog zu treten, die mit Rechtsaußen-Parteien sympathisieren. „Wir müssen uns deutlich mehr dafür interessieren, was die Gründe dafür sind“, sagte Fehrs. Zugleich müsse auch in den Reihen der Kirche gegen diskriminierende Ressentiments vorgegangen werden.