„Sea-Watch“ rettet über 400 Flüchtlinge im Mittelmeer

In nur zwei Tagen hat das Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ Hunderte Flüchtlinge an Bord genommen. Nun sucht die Crew einen europäischen Hafen, um die Menschen an Land zu lassen.

Menschen werden im Mittelmeer aus Seenot gerettet (Archivbild)

Menschen in einem überfüllten Schlauchboot werden im Mittelmeer aus Seenot gerettet. (Archivbild)

Frankfurt a.M. (epd). Die „Sea-Watch 3“ hat am Wochenende mehr als 400 Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Wie die Rettungsorganisation Sea-Watch am Sonntag auf Twitter mitteilte, wurden bei mehreren Rettungsaktionen insgesamt 444 Menschen an Bord genommen. Sie waren in überfüllten Booten unterwegs gewesen.

Nun fahre das Schiff in Richtung Norden, hieß es Die Crew hoffe, bald einen sicheren Hafen zu finden. Die „Sea-Watch 3“ war erst am Samstag zu ihrem aktuellen Einsatz in der Rettungszone vor der libyschen Küste eingetroffen.

Auf der Suche nach Schutz in Europa wagen Flüchtlinge und Migranten immer wieder die riskante Fahrt über das Mittelmeer. Es gibt dort keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission, lediglich die Schiffe privater Organisation halten Ausschau nach Schutzsuchenden.

Am Samstag hatte das Rettungsschiff „Rise Above“ die Erlaubnis erhalten, mit 70 Flüchtlingen an Bord den sizilianischen Hafen Augusta anzulaufen. Wie die Dresdner Organisation Mission Lifeline, die das Rettungsschiff betreibt, via Twitter mitteilte, waren die Menschen am Dienstag aus einem überfüllten, nicht seetauglichen Holzboot im südlichen Mittelmeer gerettet worden.

Seit Beginn des Jahres sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 990 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.