Evangelisch.Südaustralien. — Brücken bauen!

Sea Cliff Bridge, Clifton, Australien. Eine Autobrücke aus Beton an der grün bewachsenen Steilküste.

Die Initiative „Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Südaustralien“ belebt den evangelischen Gottesdienste wieder neu. Rund 15.000 Menschen leben im Grossraum Adelaide, die in erster Generation Deutsch sprechen, die meisten als Zuwanderer nach dem Zweiten Weltkrieg. Etwa ein Drittel von ihnen siedelten sich hier in den vergangenen 20 Jahren an, gründeten oft bi-kulturellen Familien und besitzen die doppelte Staatsbürgerschaft; mit aktiven Beziehungen nach Deutschland sind sie die modernen „Expats“.

Aus politischen und kirchengeschichtlichen Gründen haben sich die australischen Ortskirchen weitgehend „anglisiert“ und bieten kaum Räume für deutschsprachige Gottesdienste und Gemeindearbeit. Die Kluft zwischen den historischen Kirchen und der deutschsprachigen Gemeinschaft führte zur Entfremdung von vielen Christinnen und Christen von Kirche und Glauben. Drei lokale lutherische Gemeinden unterstützen derzeit die ehrenamtliche Initiative und haben ihre Kirchen für deutschsprachige Gottesdienste geöffnet.

Vor 184 Jahren — am 4. November 1838 — fand der erste Gottesdienst in deutscher Sprache in der noch jungen britischen Kolonie statt, gehalten von zwei jungen Missionaren der Dresdner Missionsgesellschaft (heute Leipziger Missionswerk). Die Initiative "Evangelische Gemeinde deutscher Sprache in Südaustralien sucht neue Formen für ein Gemeindeleben als offene Räume für Glaube und Gemeinschaft, Theologie und soziales politisches Handeln, das auch Kontakte in die Gemeinschaften der australischen Aborigines weiter pflegt.
Seit 1838 finden hier Gottesdienste in deutscher Sprache statt — ununterbrochen. "Aufgeben ist keine Alternative," so die heutigen Gemeindemitglieder. "Brücken bauen zur jüngeren Generation der Deutschsprachigen, die der Kirche entfremdet sind, ist unsere Herausforderung heute." Eine neue Website und verwandte Aktionen werden hoffentlich zu digitalen Bausteinen für diese Brücke.

Das Projekt wurde mit 2.000 Euro vom Digitalinnovationsfonds gefördert.

Hier geht es zur Website der Gemeinde.