Evangelische Kirche stellt sich hinter Bemühungen um Tempolimit

Schilder mit Tempolimit 120

Verkehrsschilder mit Tempobegrenzung 120 km/h bei einer Demo (Archivbild)

Magdeburg (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) stellt sich hinter politische Bemühungen um ein allgemeines Tempolimit auf deutschen Straßen. Dieses solle höchstens 120 km/h betragen, heißt es in einem Beschluss der EKD-Synode vom Mittwoch. Zugleich soll bei Fahrten im kirchlichen Kontext ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen eingehalten werden.

Der Beschluss fiel nach kontroverser Debatte zum Abschluss der viertägigen Synodenberatungen in Magdeburg. Im ursprünglichen Antrag des Synodalen Frank Schürer-Behrmann aus der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz war noch ein allgemeines Tempolimit von 100 auf Autobahnen und 80 auf Landstraßen gefordert worden.

Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus warnte am Mittwoch davor, dass die evangelische Kirche „zu sehr mit einem moralischen Ton“ auftritt. „Das geht nach hinten los“, sagte sie. „Dann sind wir wieder die, die als Moralisten dastehen“, fügte die westfälische Präses hinzu. Kurschus' Empfehlung, die Selbstverpflichtung für Dienstfahrten zu betonen und beim allgemeinen Tempolimit auf die politischen Bemühungen zu verweisen, schlossen sich andere leitende Geistliche wie die Nordkirchen-Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung an.

Mehrere Synodale forderten, nach einer Debatte über Klimaschutz am Vortag nun konkret zu werden. „Wir sind Lobby für die Schöpfung“, sagte der Synodale Christian Weyer aus der rheinischen Kirche. Henriette Greulich aus der sächsischen Landeskirche sagte, sie sei frustriert über die Debatten bei der Synodentagung. „Wir reden, und wir handeln nicht“, sagte sie angesichts dessen, dass der Antrag von Schürer-Behrmann in den Ausschussberatungen deutlich abgeschwächt worden war.