Evangelischer Kirchentag ruft zur Hilfe für Menschen in Ukraine auf

„Die Menschen in der Ukraine setzen für die junge Demokratie in ihrem Land ihr Leben aufs Spiel. Sie verdienen jegliche Unterstützung“

Ankunft von Fluechtlingen aus der Ukraine am polnisch ukrainischen Grenzuebergang in Medyka

Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine am polnisch ukrainischen Grenzübergang in Medyka (Foto vom 27.02.2022: Kleiderspenden für die Flüchtlinge). Hier werden die Flüchtlinge mit warmen Essen und Kleidung versorgt und anschliessend mit Bussen in Grossstädte oder Sammelunterkünfte weitergeleitet. 

Fulda (epd). Der Deutsche Evangelische Kirchentag hat dazu aufgerufen, die Arbeit humanitärer Hilfsorganisation für die Ukraine und Menschen auf der Flucht mit Spenden und Tatkraft zu unterstützen. „Die Menschen in der Ukraine setzen für die junge Demokratie in ihrem Land ihr Leben aufs Spiel. Sie verdienen jegliche Unterstützung“, erklärte das Kirchentags-Präsidium unter ihrem Präsidenten Thomas de Maizière am Dienstag in Fulda: „Wer die eigene Freiheit verteidigt, bedarf der Unterstützung aller, die jetzt in Freiheit leben.“

Der Deutsche Evangelische Kirchentag lade seit 1949 zum friedlichen Dialog ein und fordere zur gesellschaftlichen Verantwortungsübernahme auf: „Als engagierte Christ:innen richten wir deshalb unseren Appell direkt nach Moskau: Kehren Sie um! Es ist ein Zeichen von Stärke, einen Fehler zu korrigieren.“ Gewalt, Tod, Elend und Zerstörung dienten niemals als Fundamente einer auf Sicherheit und Stabilität orientierten Politik.

Aus der deutschen Geschichte habe man gelernt, dass es immer richtig und nie zu spät sei, sich für den Frieden einzusetzen. „Mit Hochachtung schauen wir deshalb auf die Menschen, die dies in Russland gerade mit friedlichen Mitteln zum Ausdruck bringen“, erklärte das Kirchentags-Präsidium, das neben dem früheren Bundesminister de Maizière aus der Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz, Anja Siegesmund, und dem Oberbürgermeister der Lutherstadt Wittenberg, Torsten Zugehör, besteht.

„Der Einsatz für nachhaltigen Frieden kann schmerzhaft sein“, fügte das Kirchentagspräsidium hinzu. Die Sanktionen „werden nicht nur Russland hart treffen, sondern sich direkt oder indirekt auch auf unseren Alltag auswirken.“ Die große Menge an Flüchtenden zwinge zudem alle europäischen Staaten zu schnellem und unbürokratischem humanitärem Handeln.

Der Kirchentag selbst will Mitarbeitende für ihr ehrenamtliches Engagement im Rahmen von humanitären Einsätzen freistellen und aus Lagerbeständen Material für die Ausstattung von Flüchtlingsunterkünften zur Verfügung stellen. Aufgerufen wird zudem zu Friedengebeten und -demonstrationen.

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