Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt im Austausch mit Kirchenkonferenz und Rat der EKD

Am 11. und 12. Dezember haben sich die Mitglieder des Beteiligungsforums Sexualisierte Gewalt (BeFo) zu Gesprächen mit der Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie mit dem Rat der EKD getroffen. Die gemeinsamen Beratungen gehen auf den Besuch der Ratsvorsitzenden der EKD, Bischöfin Kirsten Fehrs, im Beteiligungsforum im September dieses Jahres zurück. Ziel ist es, den direkten Austausch zwischen kirchlicher Leitung und den im Beteiligungsforum vertretenen betroffenen Personen sowie weiteren Beteiligten zu vertiefen und weiterzuentwickeln.

Zentrale Themen der Beratungen waren die Verstetigung des Austauschs, die Verantwortung kirchlicher Leitung sowie insbesondere die Umsetzung der neuen Anerkennungsrichtlinie.

Übersicht zur Anerkennungsrichtlinie folgt im Januar

Zum Stand der Umsetzung der Anerkennungsrichtlinie in den einzelnen Verbünden werden EKD und Diakonie Deutschland Anfang Januar informieren.

Nancy Janz, Sprecherin der Betroffenenvertretung, sagt: „Wir haben in unseren Gesprächen mit Rat und Kirchenkonferenz auch erneut auf die Wichtigkeit der einheitlichen Standards im Umgang mit sexualisierter Gewalt hingewiesen. Die Anerkennungsrichtlinie ist ein wichtiger Schritt, aber ihre Umsetzung muss einheitlich erfolgen. Wo Verzögerungen auftreten, muss die Umsetzung zeitnah nachgeholt werden. Betroffene haben einen Anspruch auf vergleichbare Anerkennung – unabhängig davon, in welcher Landeskirche sie betroffen waren.“

Betroffene Personen, die bereits in der Vergangenheit einen Antrag gestellt haben, werden durch die zuständigen Geschäftsstellen im neuen Jahr über ihre Rechte aus der neuen Richtlinie informiert. Unabhängig davon können sich Betroffene jederzeit direkt an die jeweiligen Geschäftsstellen wenden.

Künftig regelmäßiger Informationsaustausch

Im Austausch wurde außerdem thematisiert, welchen Belastungen betroffene Personen ausgesetzt sind, die sich in Gremien engagieren, und welche Verantwortung daraus für kirchliche Leitungsebenen folgt. Auch Rückmeldungen zur Beteiligung Betroffener in Synoden der EKD und der Landeskirchen wurden offen diskutiert. Vereinbart wurde im Rahmen der Gespräche, den Dialog künftig regelmäßig fortzuführen und den Austausch auch in Form gemeinsamer Workshops zu vertiefen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, Sprecherin der kirchlichen Beauftragten im Beteiligungsforum, sagt: „Der gemeinsame Austausch ist ein wichtiges Signal. Entscheidend ist jetzt, dass Aufarbeitung, Prävention und die Umsetzung der Empfehlungen der ForuM-Studie konsequent weiterverfolgt werden.“

Hannover, 19. Dezember 2025

Die Sprecherinnen des Beteiligungsforums Sexualisierte Gewalt in der EKD und Diakonie
über Pressestelle der EKD

Kontaktmöglichkeiten:

Beteiligungsforum@ekd.de / Betroffenenvertretung@befo.ekd.de

Nancy Janz: Nancy.janz@befo.ekd.de

Dorothee Wüst: oeffentlichkeitsreferat@evkirchepfalz.de

Info-Link zur ForuM-Themenseite

https://www.ekd.de/umgang-mit-der-studie-82291.htm

Zur Information:

Im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt werden alle Fragen, die sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie betreffen, von Betroffenenvertreter*innen und kirchlichen sowie diakonischen Beauftragten bearbeitet. Die Mitglieder des Beteiligungsforums bringen ihre Fragestellungen und Themen in das Forum ein. Ebenso werden Anfragen aus den Gremien der EKD und Diakonie in das Beteiligungsforum getragen. Das Beteiligungsforum erarbeitet dazu konkrete Beschlussvorschläge. Für einen Beschlussvorschlag ist sowohl eine Mehrheit in der Betroffenenvertretung als auch unter den kirchlichen und diakonischen Beauftragten notwendig. Die abgestimmten Beschlussvorschläge werden dann in den Rat der EKD, die Kirchenkonferenz oder die Synode eingebracht, wo sie endgültig beschlossen werden. So ist gewährleistet, dass jede kirchenpolitische Entscheidung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt unter Partizipation Betroffener erfolgt.