Heinrich Bedford-Strohm ruft zu mehr Unterstützung von Flüchtlingen auf

„Verschließt eurer Herz nicht. Und helft“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende am Weltflüchtlingstag

EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm

Heinrich Bedford-Strohm wies in seiner Videobotschaft auf Facebook darauf hin, dass im vergangenen Jahr 80 Millionen Menschen auf der Flucht waren, mehr als jemals zuvor

Hannover (epd). Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat zu mehr Unterstützung für Flüchtlinge aufgerufen. „Verschließt eurer Herz nicht. Und helft“, sagte Bedford-Strohm in einem am Weltflüchtlingstag (20. Juni) veröffentlichen Facebook-Video. „Indem Ihr Menschen, die hier Zuflucht suchen, begleitet. Indem Ihr euch politisch für mehr Solidarität mit Geflüchteten einsetzt.“
 

„Ihr wisset um der Fremdlinge Herz“

Im vergangenen Jahr seien fast 80 Millionen Menschen aus ihrer Heimat geflohen, mehr als je zuvor, erklärte der bayerische Landesbischof. „Die meisten von ihnen finden Zuflucht in den armen Ländern dieser Welt.“ Gleichzeitig würden in Corona-Zeiten immer weniger Geflüchtete in den besser gestellten Ländern aufgenommen. „In der Europäischen Union lagen die Zahlen im April um 87 Prozent unter denen des Vorjahres.“

Bedford-Strohm rief die Bürger in Deutschland dazu auf, mit ihrem Geld dazu beizutragen, dass Menschen in Würde leben können, wo immer sie sind. Auch sollte für Flüchtlinge gebetet werden, um sie dem Vergessen zu entreißen.

Der Ratsvorsitzende verwies auf ein Bibelwort aus dem 2. Buch Mose: „Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisset um der Fremdlinge Herz, weil ihr auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen seid“ (Exodus 23,9). Dass die Kirchen sich für die Unterstützung von Flüchtlingen einsetzten, habe mit dieser Bibelstelle zu tun: „Ihr könnt euch doch vorstellen – sagt dieses Wort, wie es ist, wenn man keinen sicheren Ort zum Leben hat, wenn man nicht weiß, wie man seine Kinder schützen soll, wenn es keine Perspektive für ein Leben in Würde gibt. Ihr wisst doch, wie das ist!“