Kirche und Diakonie veröffentlichen Studie zu Hass im Netz

Hilfestellungen für kirchliche Mitarbeiter

Tastatur mit Tasten für Twitter, Facebook, Instagram und Pinterest
Digitale Kommunikation. (Symbolbild)

Bonn (epd). Die evangelische Kirche und ihr Wohlfahrtsverband Diakonie registrieren immer mehr Hass gegen ihr Engagement in sozialen Netzwerken. Immer wieder werde im Internet die Grenze zu Beleidigung, Verunglimpfung oder sogar Drohung überschritten, teilte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Bonn mit. Am Rande der dortigen Synoden-Tagung veröffentlichte sie die Studie „Verhasste Vielfalt“ des Zentrums für Genderfragen. Insbesondere Vertreter der Gendertheorie gehörten neben den Engagierten zu den Themen Flüchtlinge und Homosexualität zu den Adressaten der sogenannten Hate Speech.

Verzerrungen, Aufrufen zur Gegenwehr und Hass

Sie begegneten in einem solchen Maße Verzerrungen ihrer Darstellungen, Aufrufen zur Gegenwehr und Hass schürenden Feindbildern, wie kaum an anderer Stelle, sagte Studienleiterin Ellen Radtke. Neben der Analyse enthält die Studie den Angaben zufolge Hilfestellungen für kirchliche Mitarbeiter im Zusammenhang mit Hass und Diffamierungen im Internet. Für die Analyse untersuchten die Autoren E-Mails und Kommentare, die an das „Wort zum Sonntag“, die Diakonie Deutschland und den Info-Service der EKD geschrieben wurden.

Reformationsbotschafterin Margot Käßmann schildert in der Studie ihre Erfahrungen mit Diffamierungen. Sie rief zur Gegenrede im Netz auf. Mehr Menschen aus der Kirche sollten sich bei Facebook und in Blogs zu Wort melden „und zur Mäßigung aufrufen“, sagte sie. Zudem müsse das Thema durch Predigten sowie im Konfirmations- und Religionsunterricht thematisiert werden, „zumal viele Jugendliche massiv betroffen sind“.

Verhasste Vielfalt.

Eine Analyse von Hate Speech im Raum von Kirche und Diakonie mit Kommentierungen
Annika Lukas, Ellen Radtke, Claudia Schulz (Hg.)