Kirchenleitung Sachsens entlässt Landesbischof Rentzing aus dem Amt

Sondersynode will am 2. November beraten – Neuwahl im Februar/März 2020

Carsten Rentzing, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, scheidet zum 31. Oktober aus dem Amt

Carsten Rentzing, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, scheidet zum 31. Oktober aus dem Amt. Am 11. Oktober hatte er seinen Rücktritt erklärt.

Dresden (epd). Der sächsische evangelische Landesbischof Carsten Rentzing scheidet zum 31. Oktober aus dem Amt. Das habe die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens am 21. Oktober auf ihrer Sitzung in Dresden entschieden. Nach „langer und intensiver Beratung“ sei beschlossen worden, das „Einvernehmen mit dem Bischof herzustellen“, sagte der Synodalpräsident und stellvertretende Vorsitzende der Kirchenleitung, Otto Guse, nach der Sitzung in Dresden.

In einer am 21. Oktober veröffentlichten Erklärung Rentzings hieß es: „Mein Amt zur Verfügung zu stellen, geschah aus eigener freier Entscheidung.“ Er sei „weder durch das Landeskirchenamt noch durch die Kirchenleitung unter Druck gesetzt worden“. Allerdings habe er angesichts der öffentlichen Diskussion um seine Person keine Gewissheit, ob er „der Einheit der Landeskirche im Amt des Bischofs weiter dienen kann“, hieß es.

Aufruf zur Einheit der Kirche

Was aus der aktuellen Situation der Landeskirche zu lernen sei, darüber wolle die Synode schon am 2. November auf einer Sondersitzung beraten, die aus formalen Gründen als erweiterte Präsidiumssitzung anberaumt wurde, sagte Guse. Zu klären seien unter anderem Fragen der „medialen Präsenz von Personen“ sowie Begrifflichkeiten, „was rechtsextrem und was ein wertorientierter Christ ist“.

Für die Neuwahl einer neuen Bischöfin oder eines neuen Bischofs ist für den 29. Februar und 1. März 2020 eine Sondersynode angesetzt. In welcher Form künftig Biografien von Bischofskandidatinnen und -kandidaten überprüft werden, das sei noch offen, sagte Guse.

Wie der Präsident des Landeskirchenamtes, Hans-Peter Vollbach, sagte, wolle sich Carsten Rentzing in einer der folgenden Wochen nochmals öffentlich äußern. Zugleich betonte er, alle Kirchenmitglieder seien dazu aufgerufen, an der Einheit der Kirche mitzuarbeiten. „Da sind auch Kompromisse nötig, aber anders geht es nicht“, sagte Vollbach.