Lutheraner begrüßen Frauenordination in Polen

Die Synodalen der Evangelisch-Augsburgische Kirche in Polen sprechen sich für die Ordination von Frauen zu Pfarrerinnen aus

Trinitatiskirche in Warschau

Die Trinitatiskirche in der polnischen Hauptstadt Warschau. [Foto: Wikimedia Commons / Marek und Ewa Wojciechowscy / CC BY 3.0]]

Frankfurt a.M. (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) hat die Entscheidung der polnischen Lutheraner für die Ordination von Frauen zu Pfarrerinnen am Montag begrüßt. Die entsprechende Änderung der Verfassung der Evangelisch-Augsburgischen Kirche war den Angaben zufolge am Samstag gefallen, der Beschluss soll am 1. Januar 2022 in Kraft treten. Zuvor bezeichnete das evangelische Gustav-Adolf-Werk auf Twitter die Entscheidung als „Segen“.

Die Möglichkeit, das Frauen als Pastorinnen wirken können, wird in der polnischen Minderheitenkirche mit schätzungsweise 60.000 Mitgliedern seit Jahrzehnten diskutiert. Seit Ende der 1990er Jahre gibt es in Polen das Amt einer Diakonin, die einen Gottesdienst halten, jedoch weder eine Abendmahlfeier leiten noch einer Gemeinde vorstehen darf.
 

Der EKD-Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm, äußerte sich erfreut über diese Entscheidung: „Ich freue mich sehr über den Beschluss der Synode der evangelisch-lutherischen Kirche in Polen zur Frauenordination. Ich kann mir Pfarrerinnen nicht mehr aus unserer Kirche wegdenken. Sie sind ein Riesenschatz für unsere Kirche. Als ordinierte Frauen und Männer in der Kirche tun wir gemeinsam das, wozu uns unser Herr Jesus Christus gerufen hat: das Evangelium von der Liebe Gottes an alle Menschen weiter zu geben.“


Der Lutherische Weltbund wurde 1947 gegründet und zählt heute 148 Mitgliedskirchen in 99 Ländern weltweit, denen über 77 Millionen Christinnen und Christen angehören. Mehr als 80 Prozent der LWB-Mitgliedskirchen ordinieren laut einer LWB-Statistik aus dem Jahr 2016 Frauen. Ihre Mitgliedszahlen belaufen sich demnach auf mehr als 90 Prozent aller Mitglieder der Kirchengemeinschaft.

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