Militärbischof: Viele Soldaten sind in der Seele verletzt

Bernhard Felmberg neben einer Militaerkapelle

Der Nachbau einer Militaerkapelle aus dem Afghanistaneinsatz dient künftig beim Einsatzführungskommando der Bundeswehr als Ort fuer Gedenken und Gebete. Das "Haus Benedikt" wurde am Dienstag (11.10.2022) von Vertretern von Bundeswehr und Militaerseelsorge mit einem Gottesdienst in Schwielowsee bei Potsdam eingeweiht (Foto: Evangelischer Militaerbischof Bernhard Felmberg). In dem kleinen siebeneckigen Gebaeude finden bis zu 30 Menschen Platz. In der rund 34 Quadratmeter grossen Kapelle haben auch der Altarstein aus dem Camp Marmal bei Masar-i-Sharif und weitere Stuecke aus der dortigen Kapelle einen neuen Ort gefunden.

Nürnberg (epd). Der Militärbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernhard Felmberg, sorgt sich um das Seelenheil deutscher Soldatinnen und Soldaten, die aus belastenden Auslandseinsätzen zurückgekehrt sind. Von den 165.000 Bundeswehrangehörigen, die in Afghanistan im Einsatz gewesen seien, litten viele an posttraumatischen Belastungsstörungen leiden, sagte er am Donnerstag auf dem „Roten Sofa“ der Kirchenpresse beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg: „Viele sind verletzt, weil sie furchtbare Dinge gesehen haben.“

Die Militärseelsorge versuche, die Sprache der Soldaten und ihrer Angehörigen zu sprechen, fügte Felmberg hinzu, der seit 2020 das Amt des Militärbischofs bekleidet. Besonders seit Beginn des Kriegs in der Ukraine tausche sich die Militärseelsorge mit den Familien über deren Sorgen aus. Felmberg riet allen Kirchengemeinden, „eine Leidenschaft zu entwickeln, die Sprache der Menschen zu sprechen, ohne ihnen nach dem Mund zu reden“.

Das „Rote Sofa“ der evangelischen Medienhäuser in Deutschland präsentiert während des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentages ein Interview-Programm mit 25 prominenten Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Politik, Kultur und Kirche.

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