EKD kritisiert Siedlungsbau in Palästinenser-Gebieten

Hannover (epd). Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, hat den fortgesetzten israelischen Siedlungsbau in den besetzten palästinensischen Gebieten kritisiert. Dies gehöre "zu den Elementen, die gewiss eine gerechte Lösung" in dem israelisch-palästinensischen Konflikt verhinderten, erklärte der Theologe am Samstag in Hannover. Der Siedlungsbau verstoße gegen internationales Recht und verhindere den Aufbau eines lebensfähigen palästinensischen Staates.

Schindehütte begrüßte einer EKD-Presseerklärung zufolge entsprechende Aussagen von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der die Siedlungstätigkeit als inakzeptabel bezeichnet hatte, sowie die Rede von US-Präsident Barack Obama in Kairo, der ebenfalls die Siedlungspolitik Israels deutlich kritisiert hatte. Schindehütte äußerte sich anlässlich des Beginns der "Weltweiten Aktionswoche für Frieden in Palästina und Israel" am 5. Juni. Die Aktionswoche wird vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) initiiert und dauert bis zum 10. Juni. Inhaltlicher Schwerpunkt der diesjährigen Aktionswoche ist die Siedlungspolitik Israels.

"Der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist nicht unlösbar, auch wenn nach vielen Rückschlägen und angesichts immer neuer Hindernisse manche die Hoffnung verlieren", betonte Schindehütte, auch wenn der Konflikt "fraglos komplex" sei. Er hob zugleich die Bedeutung des Engagements der christlichen Kirchen für eine friedliche und tragfähige Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts hervor. Weltweit machten Kirchen und kirchliche Gruppen durch Aktionen ebenso wie durch Gottesdienste und Gebete auf die Lage im Heiligen Land aufmerksam, erklärte die EKD.

06. Juni 2009