Weihnachten 2025 – Frieden geht auch im Kleinen

Geistlicher Impuls von Claudia Kusch über Weihnachtsfrieden, Hoffnung & Menschlichkeit

Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Ich bin eine überzeugte Weihnachtschristin.
Manches wundert mich in der Zeit um Weihnachten. Doch ich finde, Weihnachten mit seinen Klängen und Tönen, Bildern und Geschichten, Ritualen und Vorbereitungen macht Mut. Und Weihnachten stärkt meine Hoffnung, die bisweilen eher wie ein kleines Kerzenflimmern ist als ein helles Leuchten. Jahr für Jahr hole ich sie wie die Krippenfiguren wieder hervor.

Weihnachten hält durch. Es hat Kraft. Es hält eine Menge aus. Sogar Kitsch und manch merkwürdigen Duft.

Gibt es eine Sehnsucht, die mit dem Weihnachtsfest verbunden ist, dann besonders die nach Frieden. Schließlich singen die Engel auf den Feldern von Bethlehem: Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden.

Weihnachtsfrieden. Viel wird dafür getan, dass Weihnachten werden kann – alle Jahre wieder. Die Sehnsucht nach Frieden ist in der Welt und sie ist nicht nur in der Welt, sondern auch in mir – mitten in der Rastlosigkeit, dem Erwartungsdruck, den Sorgen.

Weihnachtsfriedenssehnsucht – die rührt mein Herz, die rührt an meine Schwachstellen, an das, was offen ist und vielleicht sogar zu Bruch gegangen ist. Weihnachten möge doch endlich einmal alles gut und richtig und eben friedlich sein – kein Zank, kein Neid, niemand wird beleidigt und niemand ist gekränkt.

Und darum ist er so kostbar, dieser Weihnachtsfriede. Er ist zutiefst menschlich. Er ist ein heiliger Moment. Gerade weil ich darum weiß, was alles im Argen liegt. Diese Pause, diese Heilige Zeit braucht es, um Kraft zu finden, getröstet zu werden, sich schlicht zu freuen, an dem, was ist, mit denen, die da sind.

Die Engel auf den Feldern singen von Gott oben und Frieden unten. Beides kommt an Weihnachten zusammen: Gott wird Mensch in einem Kind. Und genau das verwandelt Welt und Menschen. Es ist ein Anfang. Das Kind in der Krippe – Jesus. So klein beginnt der Frieden. Verletzlicher geht es kaum als ein neugeborenes Kind. Und revolutionärer geht es auch nicht: Gott wird Mensch in diesem Kind.

Sei ein Mensch – sagte Margot Friedländer. Damit beginnt Frieden immer wieder neu auf der Erde: indem wir menschlich miteinander sind, mit-menschlich.

Ich muss mich nicht abschotten von der Welt, auch wenn sie schwer auszuhalten ist mit all den Nachrichten, die auf uns einstürmen. Es macht eben doch einen Unterschied, ob ich meine Herzenstüren abdichte oder öffne.

Den Frieden in mir selbst finde ich vielleicht in der Musik – in all den wunderbaren Weihnachtsliedern. Oh du fröhliche – Welt ging verloren, Christ ist geboren, freue dich.

Es begab sich aber zu der Zeit, beginnt das Weihnachtsevangelium nach Lukas.

Und es begibt sich in unseren Tagen, dass Friede ist in mir, mit meinen Lieben und mit denen, die ich auf meinem Lebensweg treffe.