Rat der EKD beteiligt sich am globalen Klimastreik

Zehntausende Menschen haben sich am Freitag in ganz Deutschland am globalen Klimastreik von „Fridays for Future“ beteiligt.

Rat der EKD beim Klimastreik in Hannover

Berlin / Hannover (epd). In Hannover nahmen die Mitglieder des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an der Klima-Kundgebung teil, darunter der Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und Synodenpräses Anna-Nicole Heinrich.

Die EKD solidarisiere sich mit der Klimabewegung, ein „weiter so“ gehe nicht, erklärte Bedford-Strohm. In den kommenden Jahren müsse die Transformation zu einem nachhaltigen Leben gelingen. Bundesweit beteiligten sich nach Angaben der EKD Kirchengemeinden und kirchliche Initiativen am Klimaprotest mit Aktionen, Andachten, Gebeten, dem Läuten von Kirchenglocken oder der Teilnahme an den Demonstrationen.

Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm auf der Klima - Kundgebung in Hannover

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Die Präses der Synode der EKD, Anna-Nicole-Heinrich, hatte gestern über Social Media zur Teilnahme an den Veranstaltungen zum Klimastreik aufgerufen: Klima und globale Gerechtigkeit gehören zusammen, so ihre Überzeugung: „Gerade die Länder, die am wenigsten zum CO2-Ausstoß beitragen, sind am stärksten von den Folgen betroffen", so Heinrich. „Den Klimawandel können wir nur gemeinsam aufhalten. Quer durch alle Generationen hindurch, unabhängig von politischen Überzeugungen und Weltanschauungen - rund um den Globus.“

Angeführt wurde der Protest in Berlin von der „Fridays for Future“-Gründerin und schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg und der deutschen Klimaaktivistin Luisa Neubauer. Thunberg warnte in ihrer Rede erneut vor den ökologischen und sozialen Folgen der Erderhitzung. Deutschland sei einer der größten Emittenten weltweit und wichtiger Verursacher der Klimakrise. Sie forderte die Menschen auf, den Druck aufrecht zu erhalten, um politisch einen echten Wandel herbeizuführen und das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Zur Wahl zu gehen sei wichtig, sagte die Schwedin mit Blick auf die Bundestagswahl, doch das werde nicht reichen.

„Seit 148 Wochen streiken wir“, sagte Thunbergs deutsche Mitstreiterin Luisa Neubauer: „Und wir haben gelernt, dass Widerstand Zweck hat“. Neubauer kritisierte, dass keine der Parteien in ihrem Programmen Maßnahmen vorschlägt, die das 1,5-Grad-Ziel einhält. „Es gibt keine Ausreden mehr, das wissen wir alle. 1,5 Grad ist nicht verhandelbar“, sagte die Klimaaktivstin: „Wir werden die Klimakrise nicht innerhalb unser Komfortzone lösen, war müssen da raus und wir werden das machen.“

Unterstützt wurden die Klimaproteste von mehr als 200 Organisationen, darunter auch von den Kirchen. Das Motto lautete #AlleFürsKlima. Die Klimabewegung will nach eigenen Worten mit dem bundesweiten und globalen Klimastreik zwei Tage vor der Bundestagswahl den Druck auf die Parteien erhöhen, die Klimakrise ernst zu nehmen. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz twitterte, er sei dankbar für das Engagement von „Fridays for Future“. Die Aktivisten entgegneten, „wir wollen die gute Stimmung ja nicht zerstören - aber wir bestreiken heute Deine Regierung, Olaf“.