EKD-Sportbeauftragter: Auch im Stadion gegen Hass und Hetze aufstehen

Letztlich gehe es um Menschlichkeit, Anstand und Respekt.

Thorsten Latzel

Thorsten Latzel, Sportbeauftragter der EKD und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland

Frankfurt a.M./Düsseldorf (epd). Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Thorsten Latzel, hat zu Zivilcourage bei rassistischen Anfeindungen in Fußballstadien aufgerufen. Gegen Hass und Hetze aufzustehen, dürfe nicht allein den Sportlern und Vereinen überlassen werden, sagte der Theologe dem Internetportal „evangelisch.de“. „Das muss bei der Fahrt ins Stadion, auf den Rängen, im Bierzelt danach geschehen.“ Letztlich gehe es um Menschlichkeit, Anstand und Respekt.

Im Profifußball erlebe er die Vereine und Verbände „klar positioniert“, sagte Latzel, der auch Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland ist. Auch im Amateurfußball brauche es „das Aufstehen der Anständigen“. Für junge Spielerinnen und Spieler sei bei homophoben oder rassistischen Angriffen wichtig, dass sie den geschlossenen Rückhalt ihres Teams, ihres Vereins und ihrer Fans erfahren, erklärte der 53-Jährige. „Allgemein formuliert: Wer gegen dich ist, ist auch gegen uns.“

Derzeit gebe es in der gesamten Gesellschaft „einen erstarkenden Rechtsextremismus mit Hass, Hetze und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“, beklagte der EKD-Sportbeauftragte. Zugleich gebe es Millionen Menschen, die für eine offene Gesellschaft auf die Straße gehen. „Beides - rechtsextremer Hass und demokratischer Aufstand - spiegeln sich auch im Sport und in den Fußballstadien.“