Antisemitismus

Vorurteile, Ausgrenzungen, Projektionen und was wir dagegen tun können

Vorurteile

Vorurteile sind (negative) Einstellungen gegenüber einer anderen Gruppe bzw. Menschen, die dieser Gruppe zugerechnet werden. Sie beruhen auf Behauptungen und Zuschreibungen, die nicht mehr infrage gestellt oder durch Fakten belegt werden. Menschen werden dabei zu Kollektiven zusammengefasst. Das Recht auf Individualität und Entscheidungsfreiheit wird ihnen abgesprochen. Vorurteile sind selbst dann noch wirkmächtig, wenn sie als Lüge entlarvt wurden. Der Antisemitismus greift auf alte Vorurteile gegen »die Juden« zurück und aktualisiert sie.

Von Vorurteilen ist niemand gänzlich frei. Um ihnen auf die Spur zu kommen, müssen die eigenen Bewertungen und Urteile kritisch hinterfragt werden: Sind sie vernünftig begründet? Sind sie gerecht? Berücksichtigen sie, dass es möglicherweise auch andere Sichtweisen gibt? Orientieren sie sich am grundlegenden Wert der Mitmenschlichkeit?

 

Gegen Vorurteile hilft:

Wissen vermitteln: Erklären, wie Vorurteile funktionieren.
Unterscheiden: Nachfragen, wer konkret gemeint ist, wenn jemand von »den Juden« spricht. 
Motive hinterfragen: Wer sich abwertend über »die Juden« äußert, versucht in der Regel, sich selbst aufzuwerten und einer vermeintlich überlegenen Gruppe zuzuordnen. 
Kennenlernen: Die Begegnung mit Jüdinnen und Juden und objektive Information suchen.

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