Kasualien

Kirchenbänke mit Blumen geschmückt für eine Hochzeit

Bei Kasualien werden Menschen für wichtige Schritte in ihrem Leben gesegnet.

Der Begriff Kasualien kommt von dem lateinischen Wort casus, was so viel heißt wie „Fälle“. Als Kasualien bezeichnet die Evangelische Kirche in Deutschland Gottesdienste, die anlässlich wichtiger Stationen im Leben von Menschen gefeiert werden: Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung. Die Taufe ist ein Sakrament. Aber auch bei den anderen Anlässen steht der Segen Gottes für die Menschen im Mittelpunkt. Segen bedeutet: Gott begleitet Menschen in ihrem Leben. Er sagt immer wieder „Ja“ zu ihnen. An wichtigen Punkten im Leben wird dieses „Ja“ Gottes in besonderer Weise im Rahmen eines Gottesdienstes erbeten. Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen zählen zu den kirchlichen Amtshandlungen.

Zu den Kasualien gehören auch weitere biografisch orientierte Segenshandlungen wie Einschulung, Geburtstage, Konfirmations- oder Ehejubiläen. In der evangelischen Kirche werden nur Menschen gesegnet, keine Gebäude oder Maschinen.

Während zahlreicher Kriege in der Geschichte segneten Geistliche Waffen. Davon distanziert sich die evangelische Kirche heute. Sie lehnt es ab, Gegenstände zu segnen, schon gar nicht todbringende. Der Segen gilt in der evangelischen Kirche nur Lebewesen, Menschen. Wird ein Gemeindezentrum „eingeweiht“, dann wird die Gemeinde gesegnet, die das Haus besucht. Bei der Einweihung einer Feuerwache werden die Feuerwehrleute gesegnet, die in der Wache arbeiten, nie aber das Gebäude selbst.

Weiterführende Inhalte und Links

  • Fragen

    Wie kann ich Kasualien in Anspruch nehmen?

    Antwort: Man muss Mitglied der Kirche sein, wenn es um kirchliche Amtshandlungen geht: also um Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen. Dabei ist die Taufe das Entscheidende. Bevor man konfirmiert werden kann, muss man getauft werden. Zu anderen Kasualien, wie zum Beispiel einem Einschulungsgottesdienst oder einer Einweihungsfeier, ist hingegen jeder eingeladen. Wenn jemand Mitglied der Kirche werden will, ist in der Regel das örtliche Pfarrbüro für den Eintritt in die Kirche zuständig. Wenn die Taufe, Trauung, Beerdigung oder Konfirmation in einer anderen als der eigenen Ortsgemeinde stattfinden soll, benötigt man ein sogenanntes Dimissoriale, einen Entlassungsschein. Diesen bekommt man ebenfalls im örtlichen Pfarrbüro.

  • Diskussion

    Eine Kirchenmitgliedschaft ist Voraussetzung, um Kasualien wie Konfirmation, Trauung oder Beerdigung in Anspruch zu nehmen. Das hat einen guten Grund: Der christliche Glaube vollzieht sich in Gemeinschaft. Die Mitgliedschaft in einer Kirche bringt zum Ausdruck, dass man sich zu dieser Gemeinschaft bekennt. Hinzu kommt die praktische Seite: Durch die Kirchenmitgliedschaft und die damit verbundene Kirchensteuer sorgen Menschen dafür, dass diese Gemeinschaft (in Kirche und Diakonie) organisiert und finanziert werden kann.

  • Links
  • Ein Pfarrer tauft einen Säugling, der von seinen Eltern über das Taufbecken gehalten wird.
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    Taufe

    Die Taufe ist die festliche Aufnahme eines Menschen in die christliche Gemeinde. Im Taufgottesdienst gießt dabei die Pfarrerin oder der Pfarrer einige Tropfen Wasser über den Kopf des Täuflings. Das Ritual geht zurück auf die Taufe Jesu durch Johannes den Täufer.

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  • Ein Pfarrer segnet Konfirmandinnen im Konfirmationsgottedienst.

    Mit Amtshandlungen begleitet die Kirche wichtige Ereignisse im Leben ihrer Mitglieder. Zu den häufigsten Amtshandlungen zählen die Taufe, die Konfirmation, die Trauung und die Bestattung. Aber auch die Einweihung einer Schule oder die Einführung der Kirchenvorsteher in ihr Amt gehören dazu.

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  • Brautpaar steht vor dem Altar in der Kirche.
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    Hochzeit

    Die kirchliche Trauung wird mit einem Gottesdienst gefeiert, in dem zwei Menschen vor Gott und der Gemeinde versprechen, ihren weiteren Lebensweg gemeinsam zu gehen. Für ihre Ehe bitten sie um Gottes Segen.

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