EKD-Ratsvorsitzende: Sicherheit ist mehr als Verteidigungsfähigkeit

Hannover (epd). In der laufenden Debatte über den künftigen Wehrdienst mahnt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Sicherheit nicht auf die militärische Verteidigungsfähigkeit zu reduzieren. Alle freiwilligen Dienste, die zur Stärkung der Gemeinschaft beitrügen, seien unverzichtbar, erklärte die EKD-Ratsvorsitzende und Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs am Donnerstag in Hannover vor der ersten Debatte über das Thema im Bundestag

Fehrs verwies auf die Sorgen vieler junger Menschen, was der künftige Wehrdienst für sie persönlich bedeute. „Zugleich sind viele bereit, sich zu engagieren - in Freiwilligendiensten, in Pflege, Katastrophenschutz oder digitaler Sicherheit“, zählte die EKD-Ratsvorsitzende auf. Ein kluges Gesetz müsse sowohl die Besorgnis als auch das Engagement der jungen Leute ernst nehmen. „Deshalb sind Wehrdienst und Friedensdienst zusammenzudenken“, unterstrich die EKD-Ratsvorsitzende.

Zudem pochte sie auf „so viel Freiwilligkeit wie irgend möglich“. Wer sich an geeigneter Stelle freiwillig für andere einsetze, „stärkt das Gemeinwesen nachhaltiger als jeder, der dazu verpflichtet wurde“, erklärte Fehrs. Sie erneuerte zudem die EKD-Forderung nach einem „Recht auf Freiwilligendienst“.

Die EKD will auf ihrer diesjährigen Synodentagung im November in Dresden eine neue Friedensdenkschrift veröffentlichen. Sie soll den theologischen und ethischen Rahmen skizzieren, in dem die aktuellen Fragen von Wehrdienst, Sicherheit und Frieden eingeordnet werden.