Bundesweite Aktionen zum Welttag der Suizidprävention

Weiße Kegel mit langen Schatten im Museum für Sepulkralkultur in Kassel

Das Museum für Sepulkralkultur in Kassel widmete sich in einer Ausstellung 2022 einem schwierigen und herausfordernden Thema: Selbsttötung und den Umgang damit (Foto vom 08.09.2021: Nicola Torke, "Kegel" (1993) Mit der Ausstellung "Suizid - Let’s talk about it!", die vom 10. September bis 27. Februar 2022 zu sehen war, wollte das Museum zum Diskurs über ein Tabu in der Gesellschaft einladen.

Berlin (epd). Eine bessere und flächendeckende Versorgung von Sterbenskranken thematisert der Welttag der Suizidprävention am Sonntag. „Die Stärkung der Suizidprävention ist eine drängende, gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das gilt einmal mehr vor dem Hintergrund der weiterhin gesetzlich nicht regulierten Suizidbeihilfe in Deutschland“, sagte der Vorsitzende des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes (DHPV), Wilfried Hardinghaus, am Donnerstag in Berlin: „Jeder Mensch, der sich das Leben nimmt, ist ein Mensch zu viel.“

Das Motto des Aktionstages, zu dem auch in Deutschland viele Aktionen geplant sind, lautet „Aktiv werden und Hoffnung schaffen“. Der DHPV sprach sich aus diesem Anlass erneut für flächendeckende sowie dauerhaft und ausreichend finanzierte Angebote für Menschen aus, die sich in suizidalen Krisen befinden.

„In dem im Juni im Bundestag verabschiedeten Antrag auf ein Gesetz zur Stärkung der Suizidprävention sieht der DHPV eine große Chance, suizidpräventive Konzepte auszubauen“, sagte Hardinghaus. Es müsse darum gehen, Betroffenen frühzeitig fachliche Aufklärung, Beratung sowie Kriseninterventionen anzubieten. Aufsuchende Angebote sollten älteren und körperlich eingeschränkten Menschen Zugang zu suizidpräventiven Angeboten ermöglichen und Kriseninterventionsdienste rund um die Uhr für die Betroffenen erreichbar sein.

„Wir müssen uns dringend mit der zunehmenden Einsamkeit vor allem älterer Menschen auseinandersetzen und entsprechende Konzepte entwickeln, die eine sorgende Gemeinschaft zum Ziel haben“, ergänzte Geschäftsführer Benno Bolze: „Es kann uns als Gesellschaft nicht egal sein, dass mit zunehmendem Alter die Zahl der Menschen, die sich das Leben nehmen, seit Jahren ansteigt.“