EKD-Ratsvorsitzende beklagt Notstände in Kinderkliniken

Hannover (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, hat zum Heiligabend die Notstände in deutschen Kinderkliniken beklagt. „Wer auf der Suche nach dem Sinn des Weihnachtsfestes ist, sehe sich Bilder von einer Notaufnahme einer Kinderklinik an“, sagte die westfälische Präses in ihrer am Donnerstag in Hannover veröffentlichten Weihnachtsbotschaft. Am Samstag feiern Christen in aller Welt die Geburt Jesu vor mehr als 2000 Jahren.

„Betet für Eltern, die kein Bett für ihre Kinder finden“

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Den Vers aus der biblischen Weihnachtsgeschichte „Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen“ sei für sie aktueller denn je, betonte die oberste Repräsentantin von rund 20 Millionen Protestanten in Deutschland. Den vertrauten Satz könne sie in diesen vorweihnachtlichen Tagen kaum hören ohne die Nachrichten aus den Notaufnahmen der Kinderkliniken im Ohr. „Gott kommt als hilfsbedürftiges Kind zur Welt. Das Heilige ist eingewickelt in Windeln. Das Göttliche in einem Futtertrog fürs Vieh“, sagte Kurschus. Der schreiende Säugling ohne Herberge halte den Menschen eindringlich vor Augen, worauf es ankomme.

Die Heilige Familie der Weihnachtsgeschichte sei keine „heile Familie“. Alle Familien, die gegenwärtig mit dem Unheil ringen, seien Gott heilig. „Und die Hirten, das sind für mich in diesem Jahr zum Beispiel die Ärztinnen und Ärzte, die an den Feiertagen ihre Praxen öffnen“, sagte die Theologin.