Gemeinsamer Gottesdienst in Hessen und Thüringen am 3. Oktober

"Hebe Deine Augen auf nach Westen und nach Osten"

Das Iftaer Baumkreuz zwischen Thüringen und Hessen erinnert an die deutsche Teilung

 

Ein ganz besonderer Erinnerungsort an die deutsche Teilung waechst an der Bundesstrasse 7 zwischen Thueringen und Hessen in Ifta (Drohnenfoto vom 04.11.19). Frueher fuehrte die B7 von der hollaendischen Grenze bis nach Dresden, bis sie durch die innerdeutsche Grenze getrennt wurde. Nach der Maueroeffnung pflanzten am 16./17. November 1990 Umweltaktivisten um den Thueringer Pfarrer Ralf-Uwe Beck und Kuenstler an der B7 und am ehemaligen Todesstreifen 140 Eschen, Linden und andere Baeume. Mit dem gedachten Schnittpunkt auf der Strasse entstand ein Kreuz aus Baeumen, das sich jedes Jahr durch neu gepflanzte Baeume vergroessert.

Erfurt/Lich (epd). Mit einem zeitgleich stattfindenden Gottesdienst im mittelhessischen Lich und im thüringischen Walldorf, der auch im Internet übertragen wird, feiert die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am 3. Oktober den Tag der Deutschen Einheit. Mit dem Bibelwort "Hebe Deine Augen auf nach Westen und nach Osten" soll auf die unterschiedlichen Sichtweisen aus den früher getrennten Regionen hingewiesen werden, sagte ein EKM-Sprecherin in Erfurt. Dafür würden auch Wortmeldungen von Christen aus Hessen und Thüringen in den Hybrid-Gottesdienst einfließen.

Mit der Frage "Wie hat sich Ihr Leben durch die deutsche Einheit verändert?" starte die Landeskirche dafür einen Aufruf zur Einsendung von Geschichten und Erfahrungen zur Wiedervereinigung vor 30 Jahren sowie Reflektionen aus heutiger Sicht. Bei entsprechender Resonanz sei auch die weitere Publikation dieser Texte denkbar, sagte die Sprecherin. Die Berichte sollten bei Texten maximal 2.000 Zeichen umfassen und bei Videos nicht länger als zwei Minuten sein.

"Kirchengemeinden aus dem Osten und Westen werden sich grenzüberschreitend begegnen", betonte Ramón Seliger, Pfarrer der EKM-Onlinekirche. Erst, wenn die Menschen voneinander erführen und die Vielfalt an Perspektiven kennenlernten, könnten sie sich mit Verständnis begegnen, sagte er mit Blick auf immer noch existierende Vorurteile in den verschiedenen Landesteilen.

Auch die Musik soll nach seinen Worten die Traditionen aus Ost und West widerspiegeln. Technisch möglich werde das Projekt durch die Unterstützung der Forschungsgemeinschaft elektronische Medien e.V. und der Technischen Universität Ilmenau.

 

Samstag 3. Oktober 2020, 17:00 - 18:00 Uhr: Gottesdienst (auch online über www.digitalekirche.online