Gerechten Frieden schaffen in unruhigen Zeiten
„… dass Gerechtigkeit und Friede sich küssen“ (Psalm 85,11) - Friedensdenkschrift 2025
Kriege, Krisen und Konflikte nehmen weltweit zu. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland veröffentlicht deshalb eine neue Friedensdenkschrift zur evangelischen Friedensethik, die am 10. November 2025 vorgestellt wird. Im Vorlauf dazu finden Sie hier Informationen zu den zentralen Themen der Denkschrift.
Vom "Friede auf Erden"
Der Wunsch nach „Friede auf Erden“ gehört unverbrüchlich zum Christentum. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten intensiv mit den Bedingungen des Friedens in sich verändernden Zeiten beschäftigt. 2007 veröffentlichte der Rat der EKD die Friedensdenkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“. Hintergrund war damals die unübersichtliche Weltlage nach dem Zerfall des Warschauer Paktes und dem Erstarken des internationalen Terrorismus.
2019 fand in Dresden die Friedenssynode der EKD statt, der ein zweijähriger Diskussionsprozess über die wiederum geänderten Bedingungen vorausging: Die Zunahme sozialer Ungerechtigkeiten sorgten für neue inner- und zwischenstaatliche Konfliktherde und für starke Migrationsbewegungen. Inzwischen sind weitere Herausforderungen dazugekommen. Die militärischen Taktiken verlagert sich zunehmend in Zivilgesellschaftliche („Hybride Kriegsführung“) und völkerrechtlich wird die Stärke des Rechts vom Recht des Stärkeren abgelöst.
Die neue Friedensdenkschrift des Rates der EKD, „Welt in Unordnung – gerechter Friede im Blick“, entstanden in der Friedenswerkstatt und dem Kammernetzwerk der EKD, berücksichtigt diese neue Situation. Sie reflektiert die veränderte sicherheitspolitische Lage, zeigt die zerstörerische Kraft hybrider Kriegsführung und thematisiert die ethischen Dilemmata, die sich aus Verteidigung, Abschreckung und Waffenlieferungen ergeben. Im Zentrum steht das Leitbild des gerechten Friedens: Es verbindet den Schutz vor Gewalt, die Förderung von Freiheit, den Abbau von Ungleichheiten und den Umgang mit friedensfördernder Pluralität.