Hilfswerke organisieren Unterstützung nach schwerem Erdbeben in Haiti

Diakonie Katastrophenhilfe startete ein Programm zur Soforthilfe

Eingestürztes Haus auf Haiti nach dem Erdbeben am 14. August 2021

Ein Erdbeben der Stärke 7,2 auf der Richterskala hat am 14. August Haiti erschüttert. Mindestens 1400 Menschen sind gestorben, mehr als 7000 wurden verletzt. Nur wenige Stunden danach verursachte Sturm „Grace“ starke Regenfälle in der betroffenen Region. Da Haiti aufgrund seiner geographischen Lage häufig von Naturkatastrophen getroffen wird, arbeitet die Diakonie Katastrophenhilfe dauerhaft in der Region. So konnten Helferinnen und Helfer direkt nach dem Beben mobilisiert werden.

Mexiko-Stadt, Berlin (epd). Nach dem schweren Erdbeben in Haiti haben deutsche Hilfswerke Maßnahmen zur Unterstützung der Opfer angekündigt. Misereor stelle seinen haitianischen Partnerorganisationen 100.000 Euro an Nothilfe zur Verfügung, um Verletzte und Obdachlose zu versorgen, kündigte das Werk für Entwicklungszusammenarbeit der katholischen Kirche am Montag an. Auch die evangelische Diakonie Katastrophenhilfe startete ein Programm zur Soforthilfe. „Über unsere langjährigen Partner können wir sofort mit den ersten Verteilungen beginnen“, sagte die Präsidentin der Organisation, Dagmar Pruin. Dafür stelle man 200.000 Euro bereit.

Die Organisation Handicap International (HI), die sich für bessere Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen einsetzt, mobilisierte nach eigenen Angaben ihre Notteams in Haiti. HI kümmere sich insbesondere um die vielen Verletzten, erklärte die Organisation. Auch das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat und die Kindernothilfe stellen jeweils 100.000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung.

Haiti wurde am Samstag von einem Erdbeben der Stärke 7,2 erschüttert. Betroffen war insbesondere der Südwesten des Landes rund um das Departement Grand’Anse und die Stadt Les Cayes im Department Sud. Offiziellen Zahlen zufolge kamen 1.300 Menschen ums Leben, 5.000 wurden verletzt. 2010 war der Inselstaat Opfer eines verheerenden Erdbebens in der Region der Hauptstadt Port-au-Price geworden, bei dem 220.000 Menschen ums Leben kamen.

Zugleich ist Haiti von Bandengewalt, Armut und schweren politischen sowie sozialen Krisen geprägt. Die überwiegende Mehrheit der rund elf Millionen Haitianerinnen und Haitianer lebt in Armut. Anfang Juli wurde Präsident Jovenel Moïse ermordet. Die öffentliche Infrastruktur funktioniert schlecht. Das erschwert die Leistung von Hilfsmaßnahmen für die Erdbebenopfer.

Diakonie Katastrophenhilfe und Spendenmöglichkeit