
Das Ideenkarussell für Familien nimmt Fahrt auf
Mit dem „Ideenkarussell Familie leben!“ macht die EKD das vielfältige Engagement für Familien sichtbar – und lädt zum Mitmachen ein. Im Interview erklärt Dr. Lena Nogossek-Raithel, worum es geht, wer sich noch bis zum 31. August 2025 bewerben kann und warum sich ein Blick über den Tellerrand lohnt.
Frau Dr. Nogossek-Raithel, das Netzwerk Familie leben! Der EKD hat das Ideenkarussell gestartet. Was genau verbirgt sich dahinter?
Aktuell steckt dahinter eine Idee – und ein kleines, feines Geheimnis! Wir haben eine Ausschreibung gestartet und suchen inspirierende Familieninitiativen, die wir Ende des Jahres in einer Online-Galerie präsentieren möchten. Wie das Ideenkarussell Familie leben! am Ende genau aussieht, hängt ganz von den eingereichten Projekten ab. Die ersten Bewerbungen zeigen schon jetzt: Wer einmal aufspringt, steigt mit mehr Mut, Freude und frischen Ideen wieder aus! Viele Ansätze lassen sich wunderbar auf andere Sozialräume übertragen – es entsteht ein echter Lernraum, der Austausch und Vernetzung fördert. Und: Zehn Initiativen können sich über je 1.000 Euro Preisgeld freuen. Es ist also in jeder Hinsicht spannend!
Welche Initiativen haben sich bereits beworben – und aus welchen Bereichen und Landeskirchen stammen sie?
Ein großer Teil der bisherigen Bewerbungen kommt aus Württemberg und Westfalen. Aber auch aus anderen Landeskirchen erreichen uns spannende Projekte. Und wir sind sicher: Einige großartige Ideen warten sicher noch auf ihre Bewerbung! Inhaltlich lassen sich die Initiativen kaum auf bestimmte Bereiche festlegen – und genau das macht sie so wertvoll. Sie entstehen überall dort, wo Familien in ihren vielfältigen Lebensformen unterwegs sind. In jeder Bewerbung wird deutlich: Kirche lebt! Es geht um echte Begegnungen, ums Wahrnehmen, Ernstnehmen und Unterstützen – ganz niedrigschwellig, lebensnah und mitten in der Gesellschaft.
Der Einsendeschluss für Projekte wurde bis zum 31. August 2025 verlängert. Wer kann sich grundsätzlich noch bewerben?
Bewerben können sich alle Initiativen, die Glauben generationenübergreifend erlebbar machen – sei es durch gottesdienstliche Angebote, religiöse Bildungsformate oder lebensnahe Alltagsunterstützung. Wichtig ist, dass die Initiative seit mindestens zwölf Monaten besteht und idealerweise gut vernetzt ist – etwa im Sozialraum oder mit anderen Institutionen. Wer unsicher ist: Gerne nachfragen – oder einfach bewerben! Der Fragebogen ist in etwa 30 Minuten ausgefüllt. Und wie heißt es so schön: Wer nicht wagt …
Und wie geht es dann weiter? Was passiert nach dem Einsendeschluss?
Nach dem 31. August sichtet unsere Jury alle Bewerbungen. Uns ist wichtig, eine möglichst vielfältige Projektlandschaft aus dem gesamten Raum der EKD abzubilden. Anfang Oktober nehmen wir Kontakt zu den ausgewählten Initiativen auf – und dann geht’s los mit unserer Online-Kampagne. Wir möchten viele Menschen einladen, im Ideenkarussell Familie leben! eine oder mehrere Runden mitzudrehen!
Welche langfristigen Ziele verfolgt die EKD mit dem Ideenkarussell?
Mit dem Ideenkarussell wollen wir vor allem Mut machen: zum Weitermachen, zum Ausprobieren und zum Voneinanderlernen. Wir möchten die wichtige Arbeit sichtbar machen, die vielerorts bereits passiert – und Impulse geben für das, was noch entstehen kann. Die Vielfalt der Ideen zeigt, wie lebendig und kreativ evangelisches Engagement mit und für Familien ist. Dabei wird auch deutlich, wie vernetzte Arbeit gut gelingen kann – über Gemeindegrenzen und Arbeitsfelder hinweg.
Gibt es auch strukturelle Überlegungen, erfolgreiche Projekte über die Auszeichnung hinaus zu fördern?
Ja, auf jeden Fall! Im Bereich Familienarbeit passiert aktuell sehr viel. Es werden neue Netzwerkstrukturen entwickelt, die Räume für Austausch über Fach- und Landesgrenzen hinweg eröffnen. Gleichzeitig setzen wir auch auf digitale Formate – etwa unsere Lunchbag Sessions (Erwachsenenbildung EKHN), bei denen wir uns zu grundlegenden Fragen und spannenden Praxisimpulsen austauschen und vernetzen. All das sind Orte, an denen das Ideenkarussell weiter Fahrt aufnehmen kann. Und wer weiß – vielleicht gibt es ja bald eine weitere oder sogar mehrere Ausschreibungsrunden?
Inwiefern stärkt das Ideenkarussell die Sichtbarkeit der EKD als familienfreundlicher Akteur?
Evangelisches Engagement für Familien ist unglaublich vielfältig. Das vergessen wir in unserem „versäulten“ Denken manchmal, auch weil es nicht nur im Kirchenraum oder rund um den sogenannten „Hauptgottesdienst“ stattfindet. Familie und Kirche begegnen sich auch in Kitas, auf Spielplätzen, in Familienzentren und -bildungsstätten, Krankenhäusern, Pflegeheimen oder im politischen Raum. Es gibt sogar Angebote für den Küchentisch oder das Familiensofa! Diese Vielfalt sichtbar zu machen, ist ein zentrales Anliegen des Ideenkarussells. Deshalb freuen wir uns besonders über Bewerbungen aus allen diesen Bereichen. Die Ausschreibung läuft noch bis zum 31. August – wir sind gespannt, welche Ideen uns noch erreichen!