Kurschus lehnt Waffenlieferungen nicht kategorisch ab

Annette Kurschus, Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Annette Kurschus, EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen

Berlin (epd). Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, zeigt Verständnis für Waffenlieferungen in die Ukraine, mahnt aber gleichzeitig zur Zurückhaltung. Die Ukrainer „brauchen mehr als unser Mitgefühl und unsere Gebete“, sagte Kurschus den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Ihr Land sei willkürlich und bösartig überfallen worden, sie hätten das Recht, sich zu verteidigen. 

„Wer bin ich, ihnen ins Gesicht zu sagen, sie sollten dazu Pflugscharen benutzen.“

Annette Kurschus (Foto vom 07.11.2021), Praeses der Evangelischen Kirche von Westfalen , kandidiert bei der Wahl des Rates der EKD am 09.11.2021 in Bremen.
Annette Kurschus EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen

Dennoch sei sie nach wie vor der Überzeugung, dass Waffen grundsätzlich kein Mittel seien, das den Frieden bringe, betonte die EKD-Ratsvorsitzende. „Ich setze weiterhin auf Diplomatie und möglichst wenig Waffen.“

Kurschus unterstrich gleichzeitig, dass Skrupel mit Blick auf Waffenlieferungen an die Ukraine berechtigt seien. „Was geschieht, wenn der Krieg, angereichert mit zusätzlichen Waffen, immer heißer wird?“, sagte sie. Man dürfe jetzt nicht glauben, die gesamte Friedensidee sei naiv und nun im Handstreich weggefegt worden.