Migration: EKD-Ratsvorsitzende mahnt „menschenfreundliche“ Debatte an

Annette Kurschus

Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und EKD-Ratsvorsitzende

Berlin (epd). In der Debatte über Verschärfungen der Migrationspolitik hat die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus mehr Sachlichkeit angemahnt. „Dass Flüchtlingsschicksale dieser Tage für europa- oder wahlpolitische Motive missbraucht werden, finde ich erschreckend“, sagte Kurschus den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). Die Theologin plädierte zugleich „für eine menschenfreundliche Debatte in einer sachlichen Tonalität“.

Militärische Konflikte, Umweltkatastrophen und Armut weltweit führten eine rapide steigende Zahl hilfesuchender Menschen nach Europa, sagte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und westfälische Präses. Unterbringung und Integration von geflüchteten Menschen stellten die Regierungen in Europa, vor allem die aufnehmenden Kommunen, unter Druck. Die Herausforderung sei enorm und die Aufnahme sei angemessen zu organisieren. Zudem gelte es, politisch für diese Menschen einzustehen.

„Der Grundsatz, dass Menschen, deren Leben bedroht ist, geschützt werden müssen, darf dadurch in keiner Weise infrage gestellt werden“, betonte die leitende Theologin. Die evangelische Kirche werde auch weiterhin eine verlässliche zivilgesellschaftliche Partnerin humaner Migrationspolitik sein und für Menschenrechte eintreten.