
Kirchensteuer
Kirchensteuerstatistik der Evangelischen Kirche in Deutschland
Die Arbeit der Kirche wird hauptsächlich durch ihre Mitglieder getragen. So ist die Kirchensteuer einschließlich der steuerverwandten Mittel wie Gemeindebeiträge und Kirchgeld mit 6,2 Mrd. Euro die wichtigste Ertragsquelle und das Fundament aller Finanzierungen.
Kirchensteueraufkommen
Kirchensteuer insgesamt¹ | 6.242,0 Mio. EUR |
Kirchenlohn- und -einkommensteuer | 5.986,0 Mio. EUR |
Kirchensteuer auf Kapitalertragsteuer² | 226,5 Mio. EUR |
Sonstige Steuer (z.B. Zuschläge zur Grundsteuer) und Kirchgeld | 29,5 Mio. EUR |
Durchschnittliches Pro-Kopf-Aufkommen an Kirchensteuer | 313,82 EUR |
² Für Erträge aus im Privatvermögen gehaltenen Kapitalanlagen (z.B. Zinsen, Dividenden) gilt mit Beginn des Jahres 2009 ein neues Erhebungsverfahren und ein gesenkter Steuersatz (Abgeltungssteuer). Seit dem Jahr 2015 erhält die abzugspflichtige Stelle die Religionszugehörigkeit unter strenger Beachtung des Datenschutzes direkt aus dem ELSTAM-Verfahren der Finanzverwaltung mitgeteilt. Weitere Informationen hierzu sind auf der Seite Kirchenfinanzen - Herkunft und Verwendung kirchlicher Finanzmittel im Kapitel Fragen zu Kirchensteuern, Kollekten und Spenden zu finden.
Weitere Mittel erhält die Kirche direkt von ihren Mitgliedern durch Spenden und Kollekten.

Was ist die Kirchensteuer und wie viel muss man zahlen?
Die Kirchensteuer ist ein Beitrag der Kirchenmitglieder. Eingeführt wurde sie 1919 mit der Trennung von Kirche und Staat, um die finanzielle Unabhängigkeit der Kirche zu sichern.
Wer zahlt wieviel Kirchensteuer?
Beispiele aus der Lohnsteuertabelle 2022 bei einem Kirchensteuerhebesatz von 9 Prozent³
Monatseinkommen (brutto) |
ledig, StKl. I; verheiratet, StKl. IV |
verheiratet, StKl. III |
verheiratet, 1 Kind, StKl. III/1 |
verheiratet, 2 Kinder, StKl. III/2 |
2.000 EUR | 11,75 EUR | - | - | - |
3.000 EUR | 31,58 EUR | 8,37 EUR | - | - |
3.500 EUR | 42,54 EUR | 16,74 EUR | 2,81 EUR | - |
4.000 EUR | 54,22 EUR | 25,87 EUR | 9,79 EUR | - |
³ In den Ländern Baden-Württemberg und Bayern beträgt der Kirchensteuerhebesatz 8%.
In der Regel beträgt die Kirchensteuer neun Prozent von der Lohn- und Einkommensteuer (in Baden-Württemberg und Bayern acht Prozent). Die Höhe der Beiträge berücksichtigt die jeweilige finanzielle Situation der Mitglieder. Wer weniger verdient, zahlt auch weniger. Die Kirchensteuer ist ausgerichtet an der finanziellen Leistungsfähigkeit – eine faire Angelegenheit für alle Beteiligten.
Der Staat zieht die Beiträge durch seine Finanzämter ein und wird für diese Dienstleistung bezahlt – 2022 hatte die evangelische Kirche dafür 202 Millionen Euro zu entrichten.
Hier finden sich als PDF-Downloads ausführliche tabellarische Darstellungen der Angaben zu den unterschiedlichen Kirchensteuerarten sowie die Herkunft und Verwendung kirchlicher Mittel in den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland.