Was ist Chancengerechtigkeit?
Die Vielfalt göttlicher Berufungen und Begabungen sichtbar machen und fördern

Im Licht der christlichen Botschaft ist jeder Mensch Ebenbild Gottes (Gen. 1,27) – geschaffen in Würde, berufen zur Freiheit und zur Entfaltung der ihm von Gott geschenkten Gaben. Daraus erwächst die tiefe Überzeugung: Allen Menschen – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Lebenssituation – müssen gleiche Chancen zur Teilhabe am gesellschaftlichen, beruflichen und kirchlichen Leben offenstehen.
„Chancengerechtigkeit bedeutet mehr als bloße Gleichbehandlung. Sie verlangt die bewusste Gestaltung von Strukturen, die die Vielfalt göttlicher Berufungen und Begabungen sichtbar machen und fördern.“
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Chancengerechtigkeit bedeutet mehr als bloße Gleichbehandlung. Sie verlangt die bewusste Gestaltung von Strukturen, die die Vielfalt göttlicher Berufungen und Begabungen sichtbar machen und fördern. Besonders mit Blick auf das Verhältnis der Geschlechter heißt das: Unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung sollen Menschen sich frei entwickeln, ihre Gaben, Interessen und Neigungen entfalten und ihren Lebensweg und ihre sozialen Rollen entsprechend wählen können.
Besonders mit Blick auf das Verhältnis der Geschlechter heißt das: Unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung sollen Menschen sich frei entwickeln, ihre Gaben, Interessen und Neigungen entfalten und ihren Lebensweg und ihre sozialen Rollen entsprechend wählen können.
Die Kirche ist berufen, ein Ort der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Hoffnung zu sein. Sie darf nicht hinter gesellschaftlichen Entwicklungen zurückbleiben, sie darf nicht stehen bleiben, sondern soll mutig vorangehen. Dazu gehört, dass sie Ungerechtigkeiten ehrlich anschaut, Diskriminierung abbaut und ein faires Miteinander fördert. Denn: Gerechtigkeit kommt aus dem Geist Jesu.
Jesus hat niemanden ausgeschlossen. Er hat Menschen gestärkt, ihnen Würde gegeben und ihnen neue Wege eröffnet. So ist Chancengerechtigkeit nicht nur eine Aufgabe für die Gesellschaft, sondern auch eine Aufgabe für unseren Glauben. Sie gehört zur Nachfolge Jesu, der gekommen ist, „damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh. 10,10).