Kompetenzen und Standards für den Evangelischen Religionsunterricht in der Sekundarstufe I

Ein Orientierungsrahmen, EKD-Texte 111, 2011

Ausblick: Weitere Aufgaben

Die vorliegende Stellungnahme bietet einen Orientierungsrahmen für die weitere Arbeit. Wie deutlich geworden ist, muss dabei die genauere Ausarbeitung von Kompetenzen und der darauf bezogenen Standards im Zentrum stehen. Eine solche Ausarbeitung ist nach religionspädagogischem Verständnis nur möglich in enger Zusammenarbeit zwischen Praxis und Theorie, zwischen Lehr-Lern-Forschung und Religionsdidaktik, zwischen Theologie und Erziehungswissenschaft. Bei alldem sind empirische Untersuchungen zum Lehren und Lernen im Religionsunterricht unverzichtbar. Solche Untersuchungen sollten deshalb verstärkt in Angriff genommen werden.

Erste Ansätze zu einem kompetenzorientierten Religionsunterricht sind bereits vorgelegt worden. Sie zeigen, dass eine Verbindung von religionsdidaktischen Modellen und Kompetenzorientierung sinnvoll und weiterführend sein kann. Auf eine empirische Grundlage können sich die entsprechenden Versuche aber noch nicht stützen. Es ist sehr zu wünschen, dass in Zukunft auch die für eine solche Forschung erforderlichen Mittel bereitgestellt werden.

Weiter zu verdeutlichen ist schließlich auch der Zusammenhang zwischen der Tradition evangelischen Bildungsdenkens und den nun angestrebten Kompetenzmodellen. Diese Modelle sollen der Konkretisierung sowie der Operationalisierung von Bildungszielen dienen, können und sollen bildungstheoretische Bestimmungen aber nicht ersetzen. Insofern bleiben die "Maße des Menschlichen" (EKD 2003) auch der Horizont, in den die weitere Arbeit mit Kompetenzen und Standards einzuzeichnen ist.

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